Bei mehreren Tornados in den USA sind am Donnerstag nach Angaben der Behörden zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Bis zum Freitag Mittag zählte man bereits 17 Tote. Fünf Todesopfer wurden vom Katastrophenschutz aus der Stadt Enterprise gemeldet, wo ein Tornado eine Schule traf. Mehr als 50 Verletzte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Regierung schickte rund 100 Nationalgardisten in das betroffene Gebiet.
Schüler saßen in der Falle
Die Zahl der Opfer in Enterprise könne allerdings noch steigen, weil etliche Schüler unter den Trümmern eines eingestürzten Dachs begraben wurden, sagte Yasamie Richardson, die Sprecherin des Katastrophenschutzes. Die Schüler hatten in ihrem Schulgebäude vor dem Wirbelsturm Schutz gesucht, wurden dann aber unter dem Dach begraben, das durch die starken Winde teilweise einstürzte.
Die 15 Jahre alte Martha Rodriquez hatte die Schule gegen Mittag für wenige Minuten verlassen, kurz bevor der Sturm über das Gebäude wegfegte. Die Böen hätten eine Halle zum Einsturz gebracht, berichtete sie. Bäume seien entwurzelt und Autos umgeworfen worden. "Ich habe nur dagesessen und die ganze Zeit gebetet", sagte die 17 Jahre alte Erin Garcia. Die Behörden meldeten außerdem ein weiteres Todesopfer in Enterprise.
In Millers Ferry im Westen Alabamas wurde dem Katastrophenschutz zufolge eine Person getötet, als ein Sturm mehrere Wohnwagen traf. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte eingerichtet. Im Staat Missouri wurde nach Behördenangaben ein sieben Jahre altes Mädchen in den Tod gerissen, als der Wohncontainer der Familie nahe West Plains von einem Tornado getroffen wurde. Die Eltern des Kindes sowie seine beiden Brüder wurden verletzt.
400 Flüge abgesagt
Ein Krankenhaus in Americus im Staat Georgia wurde durch einen Sturm beschädigt, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Der Katastrophenschutz berichtete von zwei Toten und mehreren Verletzten. In North Dakota kam ein Paar ums Leben, als sein Auto sich bei Eisregen überschlug. In Nebraska musste wegen heftiger Sturmböen und Schneefalls eine Autobahn auf mehr als 100 Kilometern Länge gesperrt werden. In Chicago wurden am Internationalen Flughafen O'Hare mehr als 400 Flüge abgesagt.
