Australische Küste Sturm lässt Frachter vor Sydney havarieren – Helikopter-Rettung misslingt

Australien: Sturm lässt Frachter vor Sydney havarieren
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Ein Sturmtief, das derzeit im Südosten Australiens für heftige Regenfälle und Überschwemmungen sorgt, macht auch diesem Frachter vor der Küste Sydneys zu schaffen. Das Schiff trieb am Montag in schwerer See manövrierunfähig auf die Küste. Zwei Hubschrauber versuchten vergeblich, Mitglieder der 21 Personen-starken Crew aus der Luft zu retten. Der Versuch wurde abgebrochen, da die bordeigenen Schiffskräne das Abseilen nicht zuließen, so ein Sprecher des Such- und Rettungsdienstes. Nach Angaben der Behörden wurden zwei Schlepper eingesetzt, um den Frachter in Richtung Meer und weg von der Küste zu ziehen. Auch im weiteren Verlauf des Montags sollte es zu weiteren Unwettern kommen. An Land sorgten durch Regen über die Ufer tretende Flüsse für Überschwemmungen. Luftbildaufnahmen zeigten Baumaterialien zerstreut wie Mikado-Haufen oder langsam im Wasser versinkende Vororte Sydneys. Tausende wurden aufgefordert, den Südwesten Sydneys zu verlassen. Nicht nur Menschen müssen angesichts der Wassermassen fliehen. Australische Rettungskräfte brachten am Sonntag mit Booten auch mehrere Tiere in Sicherheit.
Nach einem Sturm im Südosten Australiens treibt ein Frachter manövrierunfähig auf die Küste vor Sydney zu. Zwei Hubschrauber versuchten vergeblich, Mitglieder der Crew aus der Luft zu retten. Nach Angaben der Behörden kommen jetzt zwei Schlepper zum Einsatz.

Die australische Ostküste ist nach schweren Regenfällen erneut von massiven Überschwemmungen betroffen. Besonders schlimm ist die Situation im Großraum Sydney, wo es in Orten rund um die Flüsse Nepean und Hawkesbury am frühen Montagmorgen (Ortszeit) eine Evakuierungsorder für 30.000 Menschen gab. Hunderte Anwohner hätten in der Nacht Hilfe angefordert, teilten die örtlichen Notdienste mit. Bürger in vielen weiteren Gebieten wurden aufgefordert, sich darauf vorzubereiten, ihre Häuser zu verlassen.

Starkregen hält seit Tagen an

"Ich weiß, dass gerade Schulferien sind, aber bitte überdenken Sie ihre Reisepläne", sagte der Sprecher der Notdienste, Ashley Sullivan, dem Sender ABC. "Wenn Sie Ihr Zuhause nicht verlassen müssen, dann bleiben Sie dort, falls dies sicher ist." Der Starkregen rund um Sydney dauert schon seit Tagen an. Es sei vier Mal so viel Regen gefallen wie sonst im ganzen Monat Juli, zitierten Medien die Wetterdienste. Eine Besserung war Meteorologen zufolge zunächst nicht in Sicht. Erst im März hatte es in Sydney und weiten Teilen von New South Wales und Queensland verheerende Überschwemmungen gegeben. In nur drei Monaten fiel damals in der bei Touristen aus aller Welt beliebten Metropole mit dem berühmten Opernhaus so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Viele Regionen leiden noch unter den Zerstörungen der historischen Fluten und sind nun schon wieder von Hochwasser betroffen.

Havarie des Frachters "Portland Bay"

Derweil ist ein Frachtschiff bei schwerer See vor der Küste im Süden von Sydney gestrandet. Die in Hongkong registrierte "Portland Bay" hatte Wollongong am Morgen verlassen, erlebte aber kurz darauf einen kompletten Stromausfall. Eine großangelegte Rettungsaktion war im Gange, um zu verhindern, dass das Schiff bei hohem Wellengang gegen die Klippen gedrückt wird. Versuche, die 21-köpfige Besatzung aus der Luft zu retten, mussten die Einsatzkräfte wegen der widrigen Wetterbedingungen aufgeben. Ein Schlepper war unterwegs, um das Schiff von der Küste wegzuziehen.

DPA · Reuters

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