An diesem Tag ist Grundsteinlegung. Beladen mit ungewohnt fragiler Fracht, schaukelt die "Multrasalvor 4" etwa 30 Meter über dem Meeresboden, unweit von Borkum. Der Horizont ist wolkenverhangen, die Sicht an diesem Morgen diesig. Regenschauer prasseln gegen die Fenster der Brücke. Gebannt verfolgen die Meeresbiologinnen Bernadette Pogoda und Tanja Hausen das Geschehen an Deck, stehen in permanenter Abstimmung mit dem Kapitän, dem Ersten Offizier, der internationalen Crew. Über viele Monate haben sie auf diesen Moment hingearbeitet. Doch anders als auf den meisten Missionen wollen sie diesmal nichts aus der Tiefe bergen, sondern dem Meer etwas zurückgeben, was durch Menschenhand verschwunden ist.
"Gefrässige kleine Dinger" In der Nordsee versuchen Forscher, die Europäische Auster wieder anzusiedeln – eine Herausforderung
Rein ins Reich der Austern: Nachdem Kalksteine für das neue Riff in der Nordsee versenkt worden sind, markieren Taucher es unter Wasser mit Tampen. Später werden sie die Saataustern ausbringen
© Ole Leifels und Holger Weber/ Kubikfoto
In der Nordsee versuchen Forscher, die Europäische Auster wieder anzusiedeln. Eigentlich war sie einmal von Norwegen bis Nordafrika beheimatet. Die erneute Beheimatung in den kalten Gewässern stellt sich aber als Kraftakt heraus.