"ARD-Deutschlandtrend" AfD auf Rekordhoch, Migration für Deutsche wichtigstes politisches Problem

Deutschlandtrend: Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner
Die Ampel-Parteien verlieren weiter an Rückhalt in der Bevölkerung. Laut des neuen "ARD-Deutschlandtrend" erhalten sie nur noch eine Zustimmung von einem Drittel der Befragten.
© Kay Nietfeld / DPA
Die Zustimmung für die Ampelparteien geht weiter zurück. Laut "ARD-Deutschlandtrend" liegt sie nur noch bei etwa einem Drittel der Stimmen. Ein neues Rekordhoch feiert die AfD. Laut der Umfrage bleibt Migration weiterhin das wichtigste Thema.

Die Parteien der Ampel-Koalition schneiden im ARD-"Deutschlandtrend" zusammen so schwach ab wie seit vielen Jahren nicht mehr. In der Befragung des Infratest-dimap-Instituts für das ARD-"Morgenmagazin" kommen die Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP insgesamt nur noch auf eine Zustimmung von einem Drittel der Wahlberechtigten. 

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Deutschlandtrend vom 13.10.2023, Angaben in Prozent
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Deutschlandtrend vom 13.10.2023, Angaben in Prozent
© Infratest Dimap für ARD / Grafik: stern

Selbst bei der Bundestagswahl 2013 - als die SPD alleine noch etwa doppelt so stark war wie ihre beiden jetzigen Partner zusammen - lagen die drei Parteien in der Summe noch leicht über dem jetzigen Ergebnis. Zugleich ist die AfD nach den für sie erfolgreichen Landtagswahlen am vergangenen Wochenende in Bayern und Hessen so stark wie noch nie bei Infratest dimap: Sie kommt nun auf 23 Prozent (+1). Lediglich bei den Instituten YouGov und GMS hatte sie diesen Wert im August und September zwischenzeitlich bereits erreicht.

ARD-Deutschlandtrend: Ampelparteien fallen weiter – AfD bei 23 Prozent

Die Union steigert sich langsam wieder und käme im "Deutschlandtrend" im Vergleich zur Vorwoche nun auf 29 Prozent (+1) - nur bei Allensbach lag sie im September mit 30 Prozent noch etwas besser. Die SPD würde nur noch 15 Prozent (-1) erreichen, ihr schlechtester Wert bei dieser Umfrage in der laufenden Legislaturperiode. Die Grünen kämen auf 13 (-1). Die FDP fiele mit 5 Prozent (-1) genau auf die Hürde für den Einzug in den Bundestag zurück und müsste im Falle einer derzeitigen Wahl wohl bangen.

Freie Wähler (+1) und Linke kämen beide auf 4 Prozent und würden aus dem Parlament fliegen beziehungsweise nicht hineinkommen.

Auch das YouGov-Institut hat die Frage nach dem Verhalten im theoretischen Fall einer Wahl am kommenden Sonntag gestellt. Dort sieht die Gewichtung mit geringen Differenzen ähnlich aus: CDU/CSU 29 Prozent, SPD 16, Grüne 15, FDP 5, AfD 21 und Linke 6 Prozent.

Migration bleibt mit Abstand wichtigstes Thema

Das Thema Zuwanderung und Flucht bewegt die Deutschen derzeit mit Abstand am meisten. 44 Prozent bekundeten in der Befragung, dass dies ihrer Ansicht nach das wichtigste Problem ist, um das sich die Politik vordringlich kümmern müsste. Mit 18 Prozent weit dahinter folgt auf dem zweiten Platz der Bereich Bewaffnete Konflikte/Frieden/Außenpolitik. 

Deutschlandtrend vom 13.10.2023, Angaben in Prozent. Wichtigstes und zweitwichtigstes Problem summiert
Wichtigste Probleme für die Politik: Deutschlandtrend vom 13.10.2023, Angaben in Prozent. Wichtigstes und zweitwichtigstes Problem summiert
© Infratest Dimap für ARD / Grafik: stern

Weitere Themen wie Rente/Alterssicherung (13 Prozent), Wirtschaft (11 Prozent) und Inflation sowie Steuern (jeweils 10 Prozent) spielen für die 1203 befragten Wahlberechtigten eine geringere Rolle. Andere Schwerpunkte, die in der Vergangenheit als wichtig bezeichnet wurden, rückten in dieser Woche weit in den Hintergrund: Das Thema Umweltschutz/Klimawandel wurde nur noch von 1 Prozent der Befragten als vordringlichstes genannt. Unwesentlich höher gewichtet wurden die Themen Löhne und Soziale Ungerechtigkeit (jeweils 3 Prozent).

DPA
pgo