Der nächste Bundeskanzler soll Olaf Scholz heißen, die nächste Bundesregierung eine Ampel-Koalition sein – hinter diesen beiden Aussagen kann sich offenbar eine Mehrheit der Bundesbürger:innen versammeln: 55 Prozent bevorzugen laut einer repräsentativen Studie vom Meinungsvorschungsinstitut infratest dimap für den ARD-"Deutschlandtrend" eine SPD-geführte Koalition mit den Grünen und der FDP. Nur 33 Prozent sprachen sich demnach für eine Jamaika-Koalition von CDU/CSU, Grünen und FDP aus.
Laut Umfrage würde eine Mehrheit der FDP-Anhänger eine Jamaika-Koalition unter Führung der Union begrüßen (51 Prozent), weniger sprachen sich für eine Ampel-Koalition aus (41 Prozent). Umgekehrt bei Grünen-Anhängern: Eine klare Mehrheit bevorzugt demnach ein Ampel-Bündnis (81 Prozent), nur 16 Prozent waren für eine unionsgeführte Koalition.
ARD-"Deutschlandtrend": Scholz Wunschkanzler, Union soll in Opposition
Würde der nächste Bundeskanzler direkt gewählt werden, würden sich laut der Blitzumfrage 62 Prozent der Befragten für den SPD-Kandidaten Olaf Scholz entscheiden. Ihm werde mehrheitlich (51 Prozent) der Zugewinn der SPD zugeschrieben, die Geschlossenheit der Partei und "inhaltliche Positionen" wurde weitaus weniger als Grund für das Abschneiden der Sozialdemokraten genannt (jeweils 16 Prozent).
Lediglich 16 Prozent sprechen sich laut der Umfrage für CDU-Parteichef Armin Laschet als nächsten Bundeskanzler aus, der für die Union angetreten ist – und dem mehrheitlich der Stimmenverlust (52 Prozent) von CDU/CSU zugeschrieben werde. Weitaus weniger der Befragten nannten fehlende Geschlossenheit der Schwesterparteien (15 Prozent) oder "inhaltliche Positionen" (18 Prozent) als Grund.
Laut Umfrage sprechen sich 63 Prozent der Befragten dafür aus, dass die Union nun in die Opposition gehen solle. Hingegen 27 Prozent seien der Meinung, die Union solle eine Regierungsbildung versuchen.
Insgesamt seien 37 Prozent mit dem Ausgang der Bundestagswahl zufrieden oder sehr zufrieden gewesen. Weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden waren demnach 58 Prozent der Befragten.

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Für die Studie, die am Montagabend (27. September) veröffentlicht wurde, seien 1084 Menschen zufallsbasiert per Telefon und Online befragt worden.