In einer geheimen Operation zur Sicherung atomwaffenfähigen Spaltmaterials haben US-Behörden der Ukraine geholfen, rund 50 Kilogramm hochangereichertes Uran nach Russland zu schaffen. Dort soll das Uran abgereichert und damit unbrauchbar für den Bau von Atomwaffen gemacht werden. "Die Ukraine hat einen bedeutenden Teil ihres atomaren Materials aus der Nationaluniversität für Kernenergie in Sewastopol und dem Kiewer Institut für Kernforschung ausgeführt", teilte das ukrainische Außenministerium mit. Die frühere Sowjetrepublik komme damit ihren internationalen Verpflichtungen nach, meldete die Agentur Ria Nowosti aus der Hauptstadt Kiew.
Der ukrainische Staatschef Viktor Janukowitsch hatte bei einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama im April in Washington die Rückgabe angekündigt. Kiew werde innerhalb von zwei Jahren insgesamt 90 Kilogramm seines hochangereicherten Urans an Russland abgeben, hatte Janukowitsch gesagt. Ab 2012 will die Ukraine ihre Forschungszentren auf die Arbeit mit gering angereichertem Uran umstellen.
Der Chef der US-Atomsicherheitsbehörde, Thomas D'Agostino, nannte die Operation einen wichtigen Schritt zur Erfüllung von Obamas Ziel, innerhalb von vier Jahren weltweit alles atomwaffenfähige Spaltmaterial zu sichern. Er lobte die Ukraine für ihre Hilfe dabei, dass kein bombenfähiges Material "in die falschen Hände" gerate. Das Uran stammte aus drei Forschungseinrichtungen in Kiew, Sewastopol und Charkiw. Die Operation wurde durch Schneestürme in der Ukraine tagelang verzögert.