Die sogenannte Sechserrunde ist überraschend doch noch zusammengekommen: Nachdem ein geplantes Treffen gerade erst geplatzt war, einigten sich die fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat und Deutschland am Freitag in New York auf eine neue UN-Resolution zum umstrittenen iranischen Atomprogramm. Der Entwurf sieht nach Angaben des britischen Außenministers David Miliband keine neuen Sanktionen vor, kündigt aber "weitere Schritte" an. Die Resolution unterstreiche die die Entschlossenheit der USA, Russlands, Chinas, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands, dem internationalen Recht im Iran zur Geltung zu verhelfen, sagte Miliband. Von deutschen Diplomaten wurde die Einigung als "Zeichen der Geschlossenheit" bewertet.
Russland hatte zuvor ein ursprünglich für Donnerstag geplantes Treffen mit dem Westen zum Atomstreit abgesagt. Als Grund war offiziell der "volle Terminplan" von Außenminister Sergej Lawrow genannt worden. In diplomatischen Kreisen wurde die Absage jedoch auf die Verärgerung Moskaus über die anhaltenden Spannungen mit dem Westen über die Georgien-Politik zurückgeführt.
In seinen drei bisherigen Resolutionen hatte der UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen den Iran verhängt, weil Teheran seine Urananreicherung nicht wie gefordert eingestellt hat. Die USA, Frankreich und Großbritannien drängen auf eine Verschärfung der Strafmaßnahmen. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie heimlich den Bau von Atomwaffen anzustreben.