Ausland Der "Falke" tritt ab

Richard Perle, einer der lautstärksten Befürworter des Irak-Kriegs in den USA, tritt von seinem Amt als Pentagon-Berater zurück.

Richard Perle, einer der lautstärksten Befürworter des Irak-Kriegs in den USA, tritt von seinem Amt als Pentagon-Berater zurück. Als Grund für den Schritt gab der insgesamt als ausgesprochener «Falke» geltende Perle die anhaltende Debatte um seine Beziehungen zum Pleite gegangenen Telekommunikationsunternehmen Global Crossing an, wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte.

Verteidigungsminister Donald Rumsfeld würdigte in einer kurzen Erklärung die Verdienste Perles, der unter anderem auch zu den schärfsten Kritikern der deutschen Haltung im Irak-Konflikt zählt.

Möglicher Interessenkonflikt

Der 61-Jährige war unter dem damaligen Präsidenten Ronald Reagan Pentagon-Abteilungsleiter und wurde beim Amtsantritt von Rumsfeld Leiter des Defense Policy Board, eines Berater-Gremiums im Ministerium. Diesen Posten gab er jetzt nach Schlagzeilen um einen möglichen Interessenkonflikt auf.

Die Debatte drehte sich darum, dass Perle neben seiner bisherigen Berater-Tätigkeit im Pentagon auch als Berater von Global Crossing arbeitet. Das Unternehmen bemüht sich bei der US-Regierung um grünes Licht für den Verkauf an zwei asiatische Firmen, von denen eine angeblich enge Verbindungen zu China hat. Für den Fall eines Zustandekommens des Handels sollen Perle 600.000 Dollar als Belohnung zugesagt worden sein.

Belastung in Kriegszeiten

Perle wies Medienberichten zufolge in seinem Rücktrittsschreiben Vorwürfe des Interessenkonflikts zurück. Er habe sich dennoch zum Rückzug entschlossen, da er das Ministerium zu Kriegszeiten nicht mit der Debatte um ihn belasten wolle.