
Peng Shuai
Der chinesische Tennisstar hatte am 2. November 2021 in einem Beitrag im Online-Netzwerk Weibo den ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Zhang Gaoli beschuldigt, sie zum Sex gezwungen und eine Affäre mit ihr gehabt zu haben. Ihr Post wurde daraufhin gelöscht, Hinweise auf Peng wurden im chinesischen Internet zensiert. Danach verschwand sie von der Bildfläche und postete nichts mehr in den sozialen Medien. Rund zwei Wochen nach Pengs Verschwinden forderte der Tennisverband WTA China auf, die Vorwürfe zu untersuchen. Der chinesische Tennisverband erklärte daraufhin, Peng sei in Sicherheit. Mehrere Tennisstars aus aller Welt zeigten sich jedoch besorgt. Am 17. November tauchte eine angebliche E-Mail von Peng Shuai an WTA-Chef Simon auf, die von chinesischen Staatsmedien verbreitet wurde. Peng dementierte daraufhin die Anschuldigungen, die sie zuvor gemacht hatte. Die E-Mail sorgte jedoch für weitere Unruhe innerhalb der WTA, da ihre Echtheit angezweifelt wurde. Später tauchten auch Fotos von Peng auf. Ende November 2021 führte Peng ein Videotelefonat mit dem Internationalen Olympischen Komitee, in dem sie laut IOC erklärte, sie sei in Sicherheit und es gehe ihr gut. Im Dezember 2021 veröffentlichte eine Zeitung in Singapur ein Video eines Interviews mit Peng. Darin sagte sie, sie sei in ihrem Haus in Peking geblieben und "immer frei" gewesen. Sie bestritt erneut, sexuell missbraucht worden zu sein. Es habe "Missverständnisse" gegeben. Sie gab auch an, dass die E-Mail an die WTA von ihr gewesen sei - allerdings nur auf Chinesisch, da sie nicht gut Englisch spreche. Dennoch blieben Zweifel. Im Februar 2022 gab Peng im Rahmen der Olympischen Winterspiele der französischen Sportzeitung "L'Équipe" ein Interview, in dem sie ihren Rücktritt vom Tennis andeutete und erneut von "Missverständnissen" rund um ihren Weibo-Post sprach. Das Interview habe jedoch unter "kontrollierten Umständen" stattgefunden, so die britische BBC.
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