Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich bei seinem Deutschland-Besuch besorgt über die Lage auf der koreanischen Halbinsel gezeigt. Ein militärischer Konflikt dort könne weit schlimmer als die Atomkatastrophe von Tschernobyl werden, sagte Putin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Rande der Hannover Messe. Russland sei als Nachbar Nordkoreas über die Eskalation besorgt. Putin rief alle Beteiligten auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Merkel sagte, nötig sei eine "möglichst geschlossene Haltung der internationalen Gemeinschaft". Russland und China hätten dabei als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates eine besondere Bedeutung. Sie gehe davon aus, dass "wir im Großen und Ganzen die gleichen Ziele haben", sagte die Kanzlerin. Putin begrüßte die Entscheidung der USA, den Test einer Interkontinentalrakete zu verschieben, um die Spannungen mit Nordkorea nicht noch weiter zu verstärken. Dies sei "ein sehr wichtiger Schritt", für den er Washington danke, sagte er.
Nordkorea reiht seit einigen Wochen immer neue militärische Drohungen insbesondere gegen die USA und Südkorea aneinander. Erst am Donnerstag erklärte die nordkoreanische Armee, ein Atomangriff auf die USA sei genehmigt.