In den USA ist ein Kandidat der Republikanischen Partei für die Kongresswahl im kommenden Monat in die Schlagzeilen geraten, weil er auf Fotos die Uniform der Waffen-SS trägt. Die Bilder von Rich Iott aus dem US-Bundesstaat Ohio, der zu der stramm konservativen Tea-Party-Bewegung gehört, wurden in dem Magazin "The Atlantic" veröffentlicht. In einer Erklärung an das Magazin stellte der Politiker klar, dass er keinerlei Sympathien für die Nationalsozialisten und deren Ideologie pflege. Die Fotos erklärte er mit seinem Interesse für Geschichte.
Iott gehört nach eigenen Angaben seit mehreren Jahren einer Gruppe an, die sich nach der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" nennt. Der Zusammenschluss stellt Kämpfe der SS-Truppe nach, die während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich an der Ostfront im Einsatz war. Seit seiner Studienzeit habe er viele Male an solchen Rollenspielen teilgenommen und dabei Ereignisse aus verschiedenen historischen Epochen nachgestellt, teilte der Republikaner mit. Dies sei ein Hobby, das von Millionen Männern und Frauen weltweit ausgeübt werde.
Die Wahl seiner Gruppe für die Nachstellung der Kämpfe sei vor allem deswegen auf die 5. SS-Panzerdivision Wiking gefallen, weil diese hauptsächlich gegen die russische Rote Armee und nicht gegen Soldaten aus den USA und Großbritannien gekämpft habe, begründete Iott. SS-Truppen waren an der Ostfront auch an Kriegsverbrechen etwa gegen Juden beteiligt.
Mit seiner Teilnahme an den Rollenspielen habe er keine Geringschätzung für die US-Soldaten während des Zweiten Weltkriegs und am wenigsten für die Juden zum Ausdruck bringen wollen, erklärte Iott. Sein Respekt für den Einsatz der US-Veteranen im Kampf gegen Nazi-Deutschland und seine Sorge um die Opfer des Kriegs seien sogar einer der Gründe für sein lebenslanges Interesse an Militärgeschichte.