Der Fall des inhaftierten und zu tausend Peitschenhieben verurteilten saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi wird offenbar noch einmal neu verhandelt.
Wie Badawis Ehefrau dem stern am Donnerstag exklusiv mitteilte, wird das Strafgericht den Fall an ein höheres Gericht geben. Aktuell ist Badawi in Haft; verurteilt wurde er in erster Instanz zu insgesamt 1000 Stockhieben, je 50 pro Woche sollte er erleiden müssen.
Die ersten 50 Schläge erhielt er Anfang Januar in Dschidda. Danach setzte die Vollzugsbehörde die Prügelstrafe aus "gesundheitlichen Gründen" aus. Schließlich war Badawi nicht zu Tode verurteilt und es bestand die Gefahr, dass er an den Folgen seiner Prügelstafe stirbt. Doch einige Wochen später hieß es sogar, dem Blogger drohe nun tatsächlich die Todesstrafe.
Ausgang neuer Verhandlung ist offen
Zuletzt hatte Sigmar Gabriel sich für Badawi eingesetzt. Ob es auch sein Verdienst ist, dass das Strafgericht den Fall nun offenbar weitergibt, ist nicht bekannt.
Sollte der Fall nun wirklich vor einer höheren Instanz neu aufgerollt werden, ist sein Ausgang offen. Die Verhandlung kann sowohl zugunsten Basawis ausgehen. Im schlimmsten Fall droht bei einer Neuverhandlung stets ein härteres Urteil - hier etwa die Todesstrafe.