Blutbad im Irak Attentäterin tötet Dutzende Frauen und Kinder

Blutiger Terroranschlag auf schiitische Pilger im Irak: Eine Selbstmordattentäterin hat nahe der Ortschaft Al-Iskanderija südlich von Bagdad mindestens 40 Menschen mit in den Tod gerissen. Sie zündete ihren Sprengstoffgürtel inmitten einer Prozession aus Frauen und Kindern.

Eine Selbstmordattentäterin hat am Freitag ein Blutbad unter schiitischen Pilgern angerichtet. Die Terroristin mischte sich in der Nähe der Ortschaft Al-Iskanderija rund 40 Kilometer südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad unter eine Gruppe von Frauen, die sich mit ihren Kindern zu Fuß auf den Weg zum Schrein des Imams Hussein in Kerbela gemacht hatten. Dann zündete sie ihren Sprengstoffgürtel. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 40 Pilger mit in den Tod gerissen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Weitere 83 Menschen wurden verletzt.

Wie die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, starben am Freitag außerdem zwei Jungen, als eine Landmine neben einem Fußballplatz in Al-Iskanderija detonierte. Al-Iskandarija gehört zu einer Region südlich von Bagdad, die vor zwei Jahren noch "das Todesdreieck" genannt wurde, weil damals Aufständische und Terroristen dort viele Anschläge verübten.

Bereits am Donnerstag waren bei einem Bombenanschlag in Kerbela nach Polizeiangaben zehn Pilger getötet worden. 56 Menschen erlitten Verletzungen. Das rund 80 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bagdad gelegene Kerbela ist jedes Jahr Anziehungspunkt für Hunderttausende schiitische Pilger. Sie begehen in der ihnen heiligen Stadt das Ende der Trauerzeit für den Tod des Enkels des Propheten Mohammed, Imam Hussein, im Jahr 680. Die Feierlichkeiten zum "Arbaien" (der 40. Tag nach seinem Tod) in Kerbela erreichen am kommenden Montag ihren Höhepunkt.

Das Verteidigungsministerium in London gab derweil den Tod eines britischen Soldaten im Irak bekannt, der am Donnerstag durch einen Schusswechsel auf dem Gelände des britischen Militärstützpunktes in der Stadt Basra ums Leben gekommen war. Zu Täter und Motiv machte das Ministerium keine Angaben.

DPA · Reuters
DPA/Reuters