Bürgerkrieg in Syrien Assads Truppen sollen französische Offiziere festhalten

Neue Zuspitzung in Syrien: Einem Zeitungsbericht zufolge sollen syrische Regierungstruppen 13 französische Offiziere in Homs festhalten. Am Wochenende soll der UN-Sonderbeauftragte Kofi Annan nach Damaskus reisen.

In der syrischen Stadt Homs sollen Regierungstruppen nach einem Zeitungsbericht 13 französische Offiziere gefangen genommen worden sein. Allerdings haben weder das syrische Regime noch Frankreich einen entsprechenden Bericht der libanesischen Zeitung "Daily Star" bestätigt. Das Blatt beruft sich auf einen anonymen "in Damaskus stationierten, pro-syrischen palästinensischen Informanten". Angeblich sollen die Franzosen in einem Feldlazarett in der Stadt festgehalten werden.

In der vergangenen Woche war es der französischen Reporterin Edith Bouvier gelungen, gemeinsam mit dem französischen Fotografen William Daniels aus der belagerten Stadt Homs in den Libanon zu fliehen. Bouvier, die bei einem Angriff der syrischen Armee auf das Viertel Baba Amro in Homs verletzt worden war, hatte zuvor die französische Regierung in einem Video um Hilfe gebeten.

Am Donnerstag vergangener Woche waren die Deserteure der sogenannten Freien Syrischen Armee aus Baba Amro abgezogen. Kurz darauf waren Regierungstruppen in das Viertel einmarschiert. Seit der kompletten Übernahme ist die einstige Protesthochburg Homs nach Angaben von Oppositionellen Schauplatz eines grausamen Rachefeldzugs. Die Gegner des Regimes von Präsident Baschar al Assad erklärten, dass dort Menschen öffentlich hingerichtet werden. Am Montag seien zudem zahlreiche Häuser angezündet worden.

Kofi Annan reist nach Damaskus

Unterdessen wurde bekannt, dass der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien, Kofi Annan, am 10. März nach Damaskus reisen wird. Das teilte das Büro des früheren UN-Generalsekretärs am Montag in Genf mit. Zuvor werde der 73-jährige Spitzendiplomat am 7. März in Kairo mit Vertretern der Arabischen Liga zusammentreffen.

Der als Vermittler in Konflikten erfahrene Annan will laut Mitteilung vor allem versuchen, ein "baldiges Ende aller Gewalt und Menschenrechtsverletzungen" zu erreichen und zugleich "Bemühungen um eine friedliche Lösung der syrischen Krise in Gang zu bringen". Von Damaskus aus werde Annan weitere Länder der Region besuchen, hieß es.

Aus der Mitteilung geht nicht hervor, von wem Annan in Syrien empfangen werden könnte. Er selbst hatte zuvor in New York erklärt, er wisse nicht, ob er Präsident Baschar al Assad sprechen könne. Er wolle aber versuchen, ihn in eine Lösung des Konflikts einzubinden. Die syrische Regierung hatte anfangs mit großer Zurückhaltung auf Annans Bemühungen reagiert und erklärt, er möge sein Anliegen zunächst einmal schriftlich formulieren.