Die Saat von Amflora Agrarchemiebranche hofft auf weitere Zulassungen

Die Agrarchemiebranche erwartet nach der Zulassung der Genkartoffel Amflora auf weitere Genehmigungen und auf Rückenwind für die gesamte Branche. Der Konzern Syngenta hofft auf grünes Licht für seinen gentechnisch veränderten Süßmais Bt11.

Der weltgrößte Agrarchemiekonzern Syngenta hofft nach der EU-Zulassung für die BASF-Genkartoffel Amflora auf Rückenwind für die gesamte Branche. Syngenta bleibe angesichts der neuen EU-Kommission "hoffnungsvoll", dass der Schweizer Konzern grünes Licht für seinen gentechnisch veränderten Süßmais Bt11 bekomme, sagte ein Firmensprecher am Mittwoch zu Reuters.

Ähnlich wie bei Amflora sei auch das Zulassungsgesuch Bt11 seit 1996 bei der EU anhängig. Der Sprecher warnte jedoch vor zu übertriebenem Optimismus. Bislang sei keine grundsätzliche "klimatische Veränderung" bei der EU gegenüber genetisch veränderten Nahrungsmittelpflanzen zu erkennen. Der Gentech-Mais Bt11 wurde von Syngenta modifiziert, um ihn resistent gegen die Schmetterlingslarven des Maiszünslers und Herbizide mit dem Wirkstoff Glufonisat zu machen.

Die EU-Kommission erlaubte am Dienstag den Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora des deutschen Chemieriesen BASF. Die Industriekartoffel zur Stärkeproduktion soll noch in diesem Jahr auf die Äcker kommen. Zuvor hatte die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erklärt, durch Amflora sei keine Bedrohungen für Umwelt oder Gesundheit zu befürchten. Auch Bt11 hatte die Behörde in der Vergangenheit die Unbedenklichkeit bescheinigt, die EU-Kommission hatte darauf hin Anfang 2009 für Bt11 sowie die Maislinie 1507 von Pioneer die Zulassung vorgeschlagen.

Angesichts der gegenwärtigen Debatte in der EU, den Entscheid über die Zulassung von Agrarprodukten zu renationalisieren, sei allerdings unklar, ob es bei Bt11 vor dem Sommer Fortschritte geben werde, sagte der Firmensprecher. Ungeachtet der Entwicklungen in der EU richte der Schweizer Konzern sein Geschäft mit gentechnisch veränderten Saatgut weiter vor allem auf die Märkte in Nord- und Südamerika sowie auf Asien aus, fügte der Sprecher hinzu.

Reuters
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