Non, merci! Offenbar hat sich Frankreichs Premier Dominique de Villepin dazu entschlossen, im kommenden Jahr nicht in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der konservativen Partei zu gehen. Am Mittwoch jedenfalls hat Villepin Ambitionen auf das Präsidentenamt ausgeschlossen. Er macht damit offenbar den Weg frei für seinen innerparteilichen Rivalen Nicolas Sarkozy, den Innenminister. Seit mehr als einem Jahr hatten sich die beiden mehr oder minder offen beharkt.
Villepin stellt Unterstützung für "Sarko" in Aussicht
Er werde bei den Wahlen im kommenden Jahr nicht antreten, sagte Villepin auf seiner monatlichen Pressekonferenz in Paris. "Mein Ziel für 2007 ist es, dazu beizutragen, dass die Regierung so effizient wie nur möglich arbeitet." Auf diese Weise könnten die Chancen für das konservative Lager verbessert werden, fügte er hinzu. Zugleich signalisierte Villepin, Sarkozy - "Super-Sarko" - bei seiner Kandidatur möglicherweise sogar zu unterstützen. Er sehe keinen Grund, warum nicht einer seiner Minister bei den Präsidentenwahlen antreten sollte, sagte Villepin. Allerdings nannte er Sarkozy nicht beim Namen.
Starke Sozialistin Ségolène Royal
Beobachter gehen nicht davon aus, dass Amtsinhaber Jacques Chirac 2007 noch einmal antritt. Allerdings schloss der 73-Jährige, der seit 1995 Staatsoberhaupt ist, in einem Fernsehinterview in dieser Woche auch nicht eindeutig aus, ein drittes Mal zu kandidieren. Villepin galt lange Zeit als aussichtsreichster Kandidat für diese Position innerhalb des konservativen Lagers. Allerdings hat sein Ansehen zuletzt deutlich gelitten, da seine Regierung mehrere Rückschläge hinnehmen musste. Bei den Sozialisten gibt es eine ganze Armada von Bewerbern. Die stärkste ist derzeit allerdings Ségolène Royal, die attraktive und strategisch kluge Vorsitzende des Regionalrates von Poitou-Charentes. In den vergangenen Wochen hat Royal immer wieder konservative Themen besetzt - und es damit auch dem möglichen Kandidaten Sarkozy, der für seinen rechtspopulistischen Ausfälle bekannt ist, schon im Vorwahljahr schwer gemacht.