Nordkorea-Krise Trump fällt seinem Außenminister in den Rücken

Donald Trump
Donald Trump stellt seinen Außenminister per Twitter bloß
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Im Konflikt mit Nordkorea hat Außenminister Rex Tillerson bekannt gegeben, dass die USA direkte Gespräche mit dem Regime in Pjöngjang suchen. Donald Trump hält das offensichtlich für einen Fehler. 

US-Präsident Donald Trump hat Verhandlungen mit Nordkorea über dessen Atom- und Raketenprogramm als Zeitverschwendung abgetan. US-Außenminister Rex Tillerson "verschwendet seine Zeit zu versuchen, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Tillerson hatte zuvor in Peking gesagt, die USA stünden in Kontakt mit Nordkorea, um die Möglichkeit von Verhandlungen über dessen Atomwaffenprogramm auszuloten.

Trump hob nun hervor, Tillerson - "unser wunderbarer Außenminister" - solle seine Kräfte sparen. Zum Umgang mit Nordkorea erklärte der US-Präsident auf Twitter: "Wir werden tun, was getan werden muss!".

Rex Tillerson sucht das Gespräch mit Nordkorea

Tillerson hatte am Wochenende bei seinem Besuch in Peking erneut deutlich gemacht, dass er auf Gespräche mit Nordkorea setzt. Es gebe "Kommunikationskanäle nach Pjöngjang", sagte er. "Wir können mit ihnen reden, und wir reden mit ihnen." Allerdings räumte eine Sprecherin seines Außenministeriums später ein, dass es bisher keinen Hinweis darauf gebe, dass Pjöngjang gesprächsbereit sei.

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Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte die Aussagen von Tillerson als Gesprächsangebot der US-Regierung an Nordkorea begrüßt. "Das ist genau die richtige Richtung und ein großer und mutiger Schritt für die USA", erklärte Gabriel am Sonntag. Nordkorea sei "gut beraten, dieses Gesprächsangebot jetzt ernst zu nehmen".

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Nordkorea gibt sich unbeeindruckt

Trump hatte Nordkorea unlängst mit "vollständiger Vernichtung" gedroht, falls das ostasiatische Land nicht von seinem Atom- und Raketenprogramm ablassen sollte. Eine Reihe von harten Sanktionen wurden von der internationalen Gemeinschaft bereits gegen Pjöngjang verhängt. Die nordkoreanische Führung gibt sich bisher aber gänzlich unbeeindruckt: Am 3. September nahm Pjöngjang seinen bislang stärksten Atomwaffentest vor. Zudem testet das ostasiatische Land regelmäßig Raketen und verletzt damit Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

AFP
tis