Das konnte Donald Trump nicht auf sich sitzen lassen. In mehreren Postings auf seinem eigenen Social-Media-Kanal Truth Social hat der Ex-US-Präsident auf eine Schmähung des Tesla- und SpaceX-Mastermind Elon Musk reagiert. Der hatte Trump Anfang der Woche per Tweet einen "guten Rat" erteilt: "Es ist Zeit für Trump, seinen Hut an den Nagel zu hängen und in den Sonnenuntergang zu segeln." Musk hatte damit auf eine Äußerung Trumps während eines Auftritts in Alaska reagiert. Dort hatte der 76-Jährige den Tesla-Boss als "einen weiteren Bullshit-Künstler" bezeichnet. Der Grund: Musk habe gesagt, dass er nie die Republikaner gewählt habe. "Das ist mir neu. Er hat mir erzählt, dass er für mich gestimmt hat", so Trump.
Der Ex-Präsident und der Wirtschaftsboss unterhalten die US-Öffentlichkeit derzeit mit ihrem öffentlichen Wortgefecht der Alpha-Tiere. Trump reagierte natürlich auch wieder auf Musks "Abschieds-Tweet". Er tat das, in jener Manier, die er auch während seiner Amtszeit immer wieder an den Tag gelegt hatte. Erst verwies er den Tesla-Manager darauf, vor seiner eigenen Türe zu kehren, dann beklagte der Ex-Präsident, dass Musk wohl vergessen habe, wie viel er ihm zu verdanken habe.
Donald Trump über Elon Musk: Er wäre vor mir auf die Knie gegangen
"Als Elon Musk ins Weiße Haus kam und mich um Hilfe bei all' seinen vielen subventionierten Projekten bat, seien es Elektroautos, die nicht lange genug fahren, fahrerlose Autos, die crashen, oder Raketen ins Nirgendwo, die ohne Subventionen wertlos gewesen wären, und als er mir erzählte, dass er ein großer Trump-Fan und Republikaner sei, hätte ich sagen können: 'Geh' auf die Knie und bettel, und er hätte es getan", behauptete Trump in seinen Postings. Und er lässt in seinen Worten mitschwingen, dass Musk ohne Trumps Hilfe niemals seine immensen Erfolge erreicht hätte.
Elon Musk: Seine Firmen, seine Familie – der reichste Mensch der Welt in Bildern

Ansonsten solle Musk lieber schauen, dass er einigermaßen heil aus dem potenziell teuren Rechtsstreit mit Twitter herauskomme, postete Trump. Die Social-Media-Plattform hatte Musk verklagt, nachdem dieser einen 44-Millionen-Dollar-Deal zum Kauf des Kurznachrichtendienstes hatte platzen lassen.
Elon Musk über Donald Trump: "Ich hasse den Mann nicht"
Musk wiederum gibt sich deutlich gelassener. "I hasse den Mann nicht", hatte er seinem Ratschlag, Trump solle nun seinen Hut nehmen, vorausgeschickt. Aber man solle dem Mann nicht mehr eine so große Aufmerksamkeit zuerkennen. "Die Demokraten sollten ihre Attacken auch abblasen", meinte Musk. Sie sollten es nicht so weit treiben, dass Trump als einzigem Weg "zu überleben" nur bleibe, wieder die Präsidentschaft anzustreben.
Es sei "einfach zu viel Drama" mit Trump, klagt Musk in einem weiteren Tweet. "Wollen wir wirklich jeden Tag eine Elefant-im-Prozellanladen-Situation?", fragt er. Den Demokraten räumt der Tesla-Chef auch ohne eine Trump-Kandidatur bei den nächsten Präsidentschaftswahlen keine Chance ein. Sollte Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida und aktuell neben Trump der größte Favorit auf die Kandidatur fürs Weiße Haus, gegen Joe Biden antreten, werde er leicht gewinnen. "Er braucht nicht einmal Wahlkampf zu machen", glaubt Musk.
Und dann macht er angesichts des hohen Alters der meisten führenden Politiker in Washington noch einen Vorschlag: "Ich denke, das gesetzliche Höchstalter für den Beginn der Amtszeit des Präsidenten sollte 69 sein."