EU-Gipfel Europa berät über Lage in Libyen

Der EU-Gipfel zu Libyen hat eröffnet. Die 27 Länder der EU wollen über das weitere Vorgehen beraten. Der Druck auf Gaddafi soll erhöht werden.

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder sind am Freitag in Brüssel zu einem Sondergipfel über die Lage in Libyen und der umliegenden Region zusammengekommen. Es komme nicht oft vor, dass sich die EU-Staaten auf einem Gipfel mit einer "internationalen Krise" befassten, sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zu Beginn der Sitzung. Dies sei zuletzt im Sommer 2008 wegen der Kämpfe zwischen Russland und Georgien der Fall gewesen.

Angesichts der anhaltenden Gewalt der libyschen Führung gegen Regierungsgegner sucht die Europäische Union nach einem gemeinsamen Weg, die Regierung in Tripolis zum Einlenken zu bewegen. Sie will den Druck auf den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi erhöhen. Dabei geht es auch um Überlegungen für eine Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Land. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy forderte als letztes Mittel gegen die Gewalttaten des Gaddafi-Regimes "gezielte Aktionen".

Frankreich und Großbritannien seien unter bestimmten Bedingungen dazu bereit, sagte Sarkozy zu Beginn des Treffens. Militäraktionen kämen allerdings nur "rein defensiv" in Frage - beispielsweise, wenn Gaddafi chemische Waffen gegen sein Volk einsetzen sollte. Die Bundesregierung beurteilt die Pläne für eine Flugverbotszone weiterhin mit großer Skepsis. Zugleich traten am Donnerstag weitere Sanktionen in Kraft.

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liri/AFP/DPA