Streipunkt Asyplpolitik Wenig Einigkeit beim EU-Gipfel: Treffen endet ohne gemeinsame Erklärung zur Migration

EU-Gipfel Brüssel
Am Ende scheint niemand so richtig zufrieden: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban
© Geert Vanden Wijngaert / AP / DPA
Beim EU-Gipfel in Brüssel wurde diskutiert: über Ukraine-Hilfen, Migranten und Asyl. Vor allem das Thema Migration blieb bis zum Ende ein Streitpunkt. Von ihren Positionen wollten die Staatschefs nicht abrücken.

Der EU-Gipfel in Brüssel ist mit dem Vorhaben gescheitert, eine gemeinsame Erklärung zum umstrittenen Thema Migration zu verabschieden. Stattdessen wollte EU-Ratspräsident Charles Michel nun einen eigenen Text veröffentlichen, wie ein EU-Beamter am Freitag mitteilte. Polen und Ungarn verhinderten bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs eine geschlossene Linie.

Die Regierungen in Warschau und Budapest wehrten sich bei dem zweitägigen Gipfel gegen den Asylkompromiss der EU-Innenminister von Anfang Juni. Danach sollen beide Staaten 20.000 Euro für jeden Geflüchteten zahlen, den sie nicht von Ankunftsländern wie Italien oder Griechenland übernehmen.

EU-Gipfel: Gemeinsame Erklärung scheitert

Polen beharrte nach den Worten von Regierungschef Mateusz Morawiecki auf einer Klarstellung durch den EU-Gipfel, "dass das Verfahren (der Umverteilung der Flüchtlinge) freiwillig bleibt". Das lehnten die anderen EU-Länder jedoch ab.

Der belgische Regierungschef Alexander De Croo bedauerte das Scheitern einer gemeinsamen Erklärung und nannte das Vorgehen "außergewöhnlich". Er verwies aber auf einen ähnlichen Fall 2017, als sich die Mitgliedsländer ebenfalls nicht hätten einigen können.

AFP
cl