Explosionen erschüttern Damaskus Über 40 Menschen sterben bei Anschlägen

Bei zwei Bombenanschlägen sind in Damaskus über 40 Menschen getötet und mindestens 170 verletzt worden. Syrische Führung und Opposition machen sich gegenseitig für die Taten verantwortlich.

Bei zwei schweren Anschlägen in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben des Staatsfernsehens mehr als 40 Menschen getötet worden. Mindestens 170 weitere seien bei den "Terroranschlägen" verletzt worden. Die Anschläge wurden auf einer Schnellstraße im Süden der Hauptstadt verübt.

Wie ein Journalist aus Damaskus berichtete, wurden mehrere zivile Autos zerstört und die Fassaden der umliegenden Gebäude schwer beschädigt. Die Explosionen hinterließen einen Krater von drei Metern Tiefe. Der Leiter der UN-Beobachtermission, Robert Mood, begab sich an den Anschlagsort. Das Staatsfernsehen zeigte dutzende ausgebrannte Autos und verkohlte Leichen. Rettungskräfte und Anwohner bargen die Leichen aus den Autos. "Ist dies die Freiheit, die ihr wollt?", rief ein Mann.

Wiederholt blutige Anschläge in Damaskus

Die syrische Führung und die Opposition machten sich gegenseitig für die Anschläge verantwortlich. Der Syrische Nationalrat als wichtigstes Oppositionsbündnis erklärte, das "Regime" wolle mit den Anschlägen die internationalen Beobachter der Waffenruhe einschüchtern. Zugleich nutze sie die Taten, um bewaffnete Gruppen und das Terrornetzwerk al Kaida verantwortlich zu machen.

In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt blutige Anschläge in Damaskus gegeben. Zuletzt waren am 27. April elf Menschen bei einem Selbstmordanschlag vor einer Moschee getötet worden. Regierung und Opposition machten sich gegenseitig für die Taten verantwortlich. Die Protestbewegung gegen Präsident Baschar al Assad hat sich seit ihrem Beginn im März 2011 zunehmend radikalisiert und militarisiert. Experten befürchten, dass die Bewegung vermehrt von Extremisten des Terrornetzwerks al Kaida unterwandert wird.

DPA
kave/DPA/AFP