Feuergefecht im Gelben Meer Südkorea schlägt nach nordkoreanischem Granatenangriff zurück

Das nordkoreanische Militär hat nach südkoreanischen Angaben Artilleriegranaten auf Südkorea gefeuert. Vier südkoreanische Soldaten seien verletzt worden. Die südkoreanische Armee habe "zur Selbstverteidigung" sofort zurückgeschossen.

Die südkoreanische Armee ist nach einem nordkoreanischem Granatenangriff mit mehreren Verletzten in den höchsten Alarmzustand versetzt worden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Dienstag mit. Zuvor hatte das Ministerium bestätigt, dass bei dem Angriff auf die Insel Yeonpyeong mehrere Menschen verletzt worden seien. Die südkoreanische Armee habe "zur Selbstverteidigung" sofort zurückgeschossen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Der Fernsehsender YTN berichtete, mehrere südkoreanische Kampfjets seien zu der Insel geschickt worden, um diese zu überfliegen.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, bei dem Angriff auf die Insel im Gelben Meer westlich der koreanischen Halbinsel seien vier südkoreanische Soldaten verletzt worden. Laut YTN wurden durch den Beschuss mit etwa 50 Granaten dutzende Häuser beschädigt und mehrere Menschen verletzt. "Mindestens zehn Häuser brennen. Ich kann deutlich den Rauch sehen", zitierte der Sender einen Bewohner der Insel. Die Einwohner seien per Lautsprecher-Durchsage aufgerufen worden, ihre Häuser zu verlassen.

Die Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang waren in den vergangenen Jahren insbesondere wegen des nordkoreanischen Atomprogramms gespannt. Nordkorea hatte erstmals im Oktober 2006 und dann erneut im Mai 2009 Atomwaffen getestet. Kurz vor dem zweiten Test war Nordkorea aus den sogenannten Sechser-Gesprächen mit Südkorea, China, den USA, Russland und Japan ausgestiegen. In den vergangenen Monaten signalisierte Pjöngjang allerdings wiederholt seine Bereitschaft, unter bestimmten Bedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

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AFP/DPA