Friedensnobelpreis-Verleihung EU zeigt sich besorgt über Serbiens Boykott

Die Europäische Kommission hat Serbien für den Boykott der Friedensnobelpreis-Verleihung an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo kritisiert. Die Kommission zeigte sich am Mittwoch in Brüssel "enttäuscht und besorgt" über das geplante Fernbleiben Serbiens bei der Preisverleihung am Freitag in Oslo.

Die Europäische Kommission hat Serbien für den Boykott der Friedensnobelpreis-Verleihung an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo kritisiert. Die Kommission zeigte sich am Mittwoch in Brüssel "enttäuscht und besorgt" über das geplante Fernbleiben Serbiens bei der Preisverleihung am Freitag in Oslo. Wenn Serbien der EU beitreten wolle, müsse es auch die europäischen Werte achten, sagte die Sprecherin von EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. Dazu gehörten die Menschenrechte.

Die EU-Kommission will bis Herbst kommenden Jahres entscheiden, ob die Beitrittsverhandlungen mit Serbien beginnen können. Bleibt die Regierung in Belgrad bei ihrer starren Haltung, könnte sich dies negativ auswirken.

Bisher haben 19 Staaten angekündigt, der Preisverleihung an Liu Xiaobo fernbleiben zu wollen. Darunter sind neben China auch Russland, Kuba und Afghanistan. Die Kommission rief auch Ägypten, die Ukraine und Marokko auf, ihre Nichtteilnahme zu überdenken. Diese Länder unterhalten Nachbarschaftsprogramme mit der EU.

Zudem wandte sich die Kommission gegen den Aufruf Belgrads an die serbische Minderheit im Kosovo, den Parlamentswahlen am Sonntag fernzubleiben. Die EU ermutige jeden Bürger, ungeachtet seines ethnischen Hintergrunds an dem Urnengang teilzunehmen, sagte die Sprecherin.

AFP
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