Die EU will klammen Mitgliedsländern mit schrumpfenden Verteidigungsbudgets entgegenkommen und eine Internetseite für den Verkauf von Militärgütern einrichten. Auf dem auf dem eBay-Prinzip basierenden Online-Marktplatz könnten in Kürze Panzer oder Kampfjets getauscht oder verkauft werden, sagte ein Vertreter am Donnerstag zu Journalisten in Brüssel. "Wir erwarten, dass es einiges an überschüssigem Material aus Afghanistan geben wird, das auf der Seite eQuip verkauft werden könnte." Die Nato will den Kampfeinsatz am Hindukusch bis Ende 2014 beenden.
Auf einem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister von Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien und Italien in Paris sind sich alle einig, auch in Zukunft eng zusammenarbeiten zu wollen. "Wir wollen ein Europa der Verteidigung ankurbeln", sagte Frankreich Außenminister Laurent Fabius am Donnerstag.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sprach mit Blick auf die Finanzkrise von der Notwendigkeit von Synergie bei gleichzeitig wachsender Sicherheit für Europa. Westerwelle verwies auf die Ankündigung der USA, sich mehr auf den asiatisch-pazifischen Raum zu konzentrieren. Europa müsse in der Folge "zunehmend in der Lage sein, seine Sicherheit selbst zu organisieren".
In einem dreiseitigen Abschlusspapier sprechen sich die Außen- und Verteidigungsminister dafür aus, bei Krisen die zivilen und militärischen Instrumente effektiv einzusetzen. Die Europäische Union solle "in der Lage und bereit sind, ihre Verantwortung in Bereichen zu übernehmen, in denen ihre sicherheitspolitischen Interessen und Werte auf dem Spiel stehen".