Am Strand von Carbis Bay scheint die Welt in Ordnung. Klimawandel? Weltwirtschaft? Der Umgang mit autoritären Staaten wie China und Russland? Klar, das soll alles Thema sein beim Treffen der sieben führenden Industrienationen – der G7 – im britischen Cornwall. Aber, erstmal: Ankunft, Begrüßung und Fototermin – am südwestlichen Zipfel Großbritanniens, wo das Meer türkisblau und der Sandstrand nahezu weiß ist.
Es ist ein besonderes Spitzentreffen, aus mehreren Gründen. Es ist etwa der erste Gipfel der bedeutendsten westlichen Demokratien seit Donald Trump die Schlüssel zur Pennsylvania Avenue 1600 abgeben musste – an Joe Biden, den neuen Hausherren des Weißen Hauses. Darüber hinaus kommen die Staats- und Regierungschefs der G7 seit Beginn der Corona-Pandemie erstmals wieder ohne Video-Schalte zusammen. Also zu einem wirklich persönlichen Treffen, wenngleich mit gebotenem Abstand.
Seid gegrüßt! Aber mit Abstand
Denn die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, Händeschütteln war zur Begrüßung tabu. Der britische Premierminister und Gastgeber Boris Johnson fuhr also die Ellenbogen aus – und Bundeskanzlerin Merkel und Co. taten es ihm gleich. Auch auf dem obligatorischen "Familienfoto" blieben die hochrangigen Gäste auf Abstand.

Lediglich der kanadische Premierminister Justin Trudeau trug bei den kurzen Begrüßungen für die Kameras eine Corona-Schutzmaske – er zog sich die Mund-Nasen-Bedeckung auf, wenige Sekunden bevor er mit den Johnsons die Ellenbogen aneinander stieß.

Alle anderen Politiker und ihre Partner erschienen maskenlos – hatten allerdings bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen im nahe gelegenen Newquay alle ihren Mund-Nasen-Schutz auf.
Außer Trudeau kam lediglich der italienische Regierungschef Mario Draghi als Single.

So wird Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem vermutlich letzten G7-Gipfel von Ehemann Joachim Sauer begleitet...

... EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen brachte ihren Gatten Heiko mit...

... und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reiste mit seiner Frau Brigitte Macron an.

EU-Ratspräsident Charles Michel hatte mit dem Wind zu kämpfen, der ständig seine Jacke verwehte. Seine Partnerin Amélie Derbaudrenghien hatte sich offenbar auf wärmeres Wetter eingestellt und erschien als einzige mit einem ärmellosen Oberteil.
Auf dem traditionellen "Familienfoto" standen die Spitzenpolitiker bald darauf dann wieder ohne Begleitung – und ohne Masken – für die Kameras bereit.
Quellen: Mit Material der Nachrichtenagentur AFP