Nach den heftigen Spannungen in den vergangenen Monaten haben Süd- und Nordkorea am Sonntag erste Gespräche über eine Annäherung aufgenommen. Zum Auftakt der Arbeitsgespräche im Grenzort Panmunjom hätten die Vertreter beider Länder über den Ort, Zeitpunkt und Themen eines von Südkorea vorgeschlagenen Ministertreffens verhandelt, sagte ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul vor Journalisten. Details wurden zunächst nicht bekannt. Nach einer ersten Runde am Vormittag (Ortszeit) sollten die Gespräche am Nachmittag fortgesetzt werden.
Nordkorea war am Donnerstag überraschend auf Südkoreas Forderung nach Regierungsgesprächen eingegangen. Seoul hatte für nächste Woche Ministergespräche vorgeschlagen. Gespräche auf Arbeitsebene zwischen Seoul und Pjöngjang hatten zuletzt im Februar 2011 stattgefunden. Gespräche auf Ministerebene gab es gar seit dem Jahr 2007 nicht mehr.
Ständige Telefonverbindung steht wieder
In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel nochmals zugespitzt. Nordkorea provozierte die Weltgemeinschaft mit Raketenstarts sowie einem Atomtest und drohte mit Atomangriffen auf Südkorea und die USA. Zudem schloss die kommunistische Führung in Pjöngjang die Sonderwirtschaftszone Kaesong, wo sich seit dem Jahr 2004 mehr als 120 südkoreanische Firmen angesiedelt hatten.
In den vergangenen Tagen hatte es dann aber wieder Zeichen von Entspannungsbemühungen aus dem Norden gegeben. So nahm Pjöngjang die im März im Zuge zunehmender Spannungen von dem kommunistischen Land gekappte ständige Telefonverbindung nach Seoul wieder in Betrieb.