EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn hat angesichts der Schuldenkrise in Griechenland weitere Sparmaßnahmen angemahnt. Er fordere die Regierung in Athen auf, zusätzliche Anstrengungen in den kommenden Tagen bekanntzugeben, sagte Rehn am Montag in Athen. Es werde nicht leicht, die Schulden in den Griff zu bekommen, aber es sei wichtig, die Defizitziele zu respektieren. Zugleich bekräftigte er die Bereitschaft der EU, dem Euro-Mitgliedsland zu helfen, zu Wachstum zurückzukehren.
Der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou signalisierte weitere Anstrengungen. Seine Regierung werde tun, was nötig sei, sagte er. Dazu gehörten falls erforderlich auch zusätzliche Sparmaßnahmen. Die Umsetzung des Stabilitätsplans habe aber Risiken. Ministerpräsident Giorgos Papandreou forderte die Bevölkerung seines Landes zur Mithilfe auf. Korruption und Straffreiheit seien die Hauptursache für die Turbulenzen. "Die Krise beschränkt sich nicht auf unsere Fiskalprobleme", sagte er. "Sie ist nur die Spitze des Eisbergs." Ein entschiedenes Vorgehen sei dringend nötig, weil die Probleme "dramatische Dimensionen" angenommen hätten.
Rehn war gemeinsam mit EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark nach Athen gereist, um dort mit griechischen Regierungsvertretern die Finanzlage zu besprechen. Griechenland muss der EU Mitte März einen ersten Zwischenbericht zum Abbau seines hohen Staatsdefizits vorlegen.