Großbritannien 13 Terror-Verdächtige festgenommen

Bei einer landesweiten Anti-Terror-Razzia hat die britische Polizei 13 Verdächtige festgenommen. Sie sollen Terrorakte in Auftrag gegeben, vorbereitet oder dazu angestiftet haben.

Die zwischen 20 und 30 Jahre alten Männer stünden in Verdacht, Terrorakte in Auftrag gegeben, vorbereitet oder dazu angestiftet zu haben, teilte die Polizei am Dienstag in London mit. Sie seien im Nordwesten Londons sowie in den englischen Grafschaften Hertfordshire, Bedfordshire und Lancashire festgenommen worden. Die Fahndung werde fortgesetzt. Der Einsatz sei Teil umfassender Maßnahmen der Polizei und der Sicherheitsdienste gegen den internationalen Terrorismus.

Medienberichten zufolge sind einige der Festgenommenen Briten und alle asiatischer Abstammung. Sie seien schon seit längerem von der Polizei beobachtet worden.

Premierminister Blair unter Druck

Ob zwischen den Razzien und den jüngsten Festnahmen mutmaßlicher Mitglieder der radikal-islamischen Al-Kaida- Organisation in Pakistan ein Zusammenhang bestehe, sagte ein Polizeisprecher nicht. Nach der Festnahme eines Computerexperten der Extremistengruppe hatten die Sicherheitsbehörden in den USA am Sonntag vor Anschlägen auf Finanzzentren wie die New Yorker Börse, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank gewarnt. In britischen Zeitungen wurde berichtet, dass ein Teil der in Pakistan sichergestellten Unterlagen auch auf eine Bedrohung Großbritanniens hindeuteten. Konkrete Anschlagsziele seien jedoch nicht bekannt.

Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA hat die britische Polizei rund 500 Menschen unter den Anti-Terror-Gesetzen festgenommen. Allerdings wurden nur gegen etwa 100 von ihnen Anklage erhoben.

Nach Informationen der "Times" vom Dienstag haben amerikanische Banken im Finanzviertel von London nach den Terrorwarnungen in den USA ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Mehrere britische Zeitungen berichteten, dass auf sichergestellten Disketten und in E-Mails des Terrornetzes El Kaida auch Großbritannien als Anschlagziel erwähnt worden sei. Die Regierung von Premierminister Tony Blair geriet daraufhin unter Druck, den Grad der Terrorgefährdung für Großbritannien zu erläutern.