Irak Rumsfeld auf Überraschungsbesuch

Pentagonchef Donald Rumsfed ist in den Irak gereist, um sich mit der neuen Regierung in Bagdad zu treffen. Ein mögliches Gesprächsthema ist der Zeitpunkt des Truppenabzugs.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist am Dienstagmorgen überraschend zu einem Besuch im Irak eingetroffen. Wie der US-Sender CNN berichtet, wird er in Bagdad mit der neuen irakischen Regierung um Staatspräsident Dschalal Talabani zusammentreffen. Außerdem sei ein Besuch bei den US-Truppen geplant, hieß es. Zuletzt hatte Rumsfeld den Irak im Februar besucht.

In Bagdad werde Rumsfeld im Laufe des Tages mit Präsident Talabani, dem Übergangsministerpräsidenten Ijad Allawi und dem designierten Regierungschef Ibrahim al-Dschafari zusammentreffen. Außerdem werde es Gespräche mit Führern der kurdischen Minderheit geben, berichtete CNN weiter.

Auf Schutz der USA angewiesen

Talabani hatte sich in einem Interview am Wochenende trotz anhaltender Proteste im Irak gegen ausländische Truppen für einen Verbleib der US-Truppen in seinem Land in den kommenden zwei Jahren ausgesprochen. In diesem Zeitraum könne es geschafft werden, die neue Armee und die Sicherheitskräfte aufzubauen. In der Zwischenzeit sei der Irak darauf angewiesen, dass die von den USA geführte Koalition vor Terroristen und der Einmischung von außen schütze, so Talabani in einem CNN-Interview.

Am Montag hatten US-Medien berichtet, dass die USA ihre Truppen bereits Anfang nächsten Jahres um bis zu ein Viertel reduzieren wollen. Militärplaner sähen bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die Aufständischen und bei der Ausbildung irakischer Truppen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Pentagonbeamte. Überlegt werde der Abzug von 35.000 Soldaten. Zur Zeit sind rund 140.000 US-Soldaten im Irak stationiert.

DPA
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