Iranischer Präsident Ahmadinedschad empfiehlt Mädchen die Hochzeit mit 16

75 Millionen Einwohner hat Iran. Das ist Präsident Ahmadinedschad nicht genug: "Das Land kann auch 150 Millionen Menschen ernähren", sagte er. Deshalb empfielt er Mädchen, schon mit 16 statt mit Mitte Zwanzig zu heiraten. Experten warnen vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Mädchen aufgerufen, bereits im Alter von 16 Jahren zu heiraten. Das derzeitige Durchschnittsalter bei der Eheschließung von 24 bis 26 Jahren sei zu hoch, sagte Ahmadinedschad laut einem Bericht der staatlichen Zeitung "Dscham-e Dscham" vom Sonntag.

Der Präsident wurde mit den Worten zitiert: "Für Jungen sollte das Heiratsalter bei 20 Jahren und für Mädchen bei etwa 16 oder 17 Jahren liegen." Ahmadinedschad hat sich in der Vergangenheit immer wieder für ein stärkeres Bevölkerungswachstum ausgesprochen. Der Präsident stellt sich mit seinen jüngsten Äußerungen erneut gegen das staatliche Programm zur Familienplanung. Nachdem die Geburtenraten im Iran nach 1979 Rekordhöhen erreichten, verabschiedete die Regierung in den 90er Jahren ein Programm zur Familienplanung, das die Zahl der neugeborenen Kinder stark absinken ließ. International wurde das Programm gelobt, Ahmadinedschad hat es jedoch wiederholt als einen gottlosen westlichen Import bezeichnet.

Er macht sich seit seiner Amtsübernahme 2005 für ein Bevölkerungswachstum stark. Derzeit hat der Iran 75 Millionen Einwohner. Ahmadinedschad hat erklärt, das Land könne auch 150 Millionen Menschen ernähren. Kritiker warnten vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, die derzeit bei offiziell neun Prozent liegt. Im Iran sind nach Schätzungen drei Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter ohne Beschäftigung.

dapd
fo/dapd