Kurz nach seiner Vereidigung leitete Joe Biden den Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen ein, stoppte den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und hob das Einreiseverbot für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern auf. Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machte er zudem klar: Hier weht ab sofort ein anderer Wind! Wer respektlos ist, wird gefeuert.
Joe Biden: Neuer Stil, neue Einrichtung
Seine Haltung soll sich künftig auch in seinem Regierungsbüro, dem Oval Office im Weißen Haus, widerspiegeln. Erinnerungen an seinen Vorgänger Donald Trump ließ Biden schleunigst austauschen.

So wurde das Porträt des umstrittenen Präsidenten Andrew Jackson, das links neben dem Schreibtisch des Präsidenten hing, durch ein Bild von Benjamin Franklin ersetzt. Das Porträt ist eine Leihgabe der National Gallery of Art.
Donald Trump wurde 2017 scharf kritisiert, als er im Oval Office eine Veranstaltung zu Ehren von Navajo-Veteranen (Stammesangehörige des zweitgrößten indigenen Volkes in den USA) abhielt und dabei vor dem Porträt Jacksons stand. Dieser verabschiedete in seiner Amtszeit Gesetze, die zur Vertreibung von nordamerikanischen Ureinwohnern aus ihren angestammten Gebieten führten und den "Pfad der Tränen" auslösten, als rund 17.000 Menschen zwangsweise umgesiedelt wurden. Tausende starben auf dem Weg.

Rechts neben seinem Schreibtisch hängt nun auch wieder das Gemälde "Avenue in the Rain" aus der Sammlung des Weißen Hauses, das Donald Trump während seiner Amtszeit verbannt hatte.
Cesar Chavez zwischen Familienfotos
Ein weiteres wichtiges Zeichen ist die prominente Platzierung einer Bronzebüste des lateinamerikanischen Bürgerrechtsführers Cesar Chavez, die hinter Bidens Schreibtisch steht und sich zwischen die privaten Familienfotos von Familie Biden reiht.
Cesar Chavez kämpfte zu Lebzeiten für das Bewusstsein der harten Arbeitsbedingungen von Landarbeitern und setzte sich für bessere Löhne ein. Und sein Erbe wird fortgeführt: Chavez Enkelin, Julie Chavez Rodriguez, ist Bidens Direktorin des Büros für zwischenstaatliche Angelegenheiten im Weißen Haus.

Joe Biden ließ außerdem Büsten von Martin Luther King Jr. und Robert F. Kennedy neben seinem Kamin im Büro drapieren. Eine Büste der Bürgerrechtlerin Rosa Parks, der ehemaligen Präsidentengattin und Menschenrechtsaktivistin Eleanor Roosevelt und eine Skulptur des Malers und Bildhauers Allan Houser, der dem Stamm der Chiricahua Apache angehörte, sollen zudem ins Weiße Haus eingezogen sein. Flaggen verschiedener US-Militäreinheiten, die Donald Trump zur Dekoration des Raums hinzugefügt hatte, wurden entfernt.

Die Wände oberhalb des Kamins zieren Gemälde von George Washington, Abraham Lincoln, Franklin D. Roosevelt, Thomas Jefferson und Alexander Hamilton, eine Büste von Daniel Webster, dem ehemaligen Senator, der die Union verteidigte, wurde ebenfalls aufgestellt. Die Büste des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill soll laut "Washington Post" hingegen aus der Ausstellung entfernt worden sein.
Was geblieben ist: Der sogenannte Resolute Desk – ein Schreibtisch aus Eiche, gebaut aus dem britischen Polar-Erkundungsschiff "HMS Resolute" – auf dem nun ein Tassen- und Untertassenset sowie eine Schachtel mit Stiften steht. Der "Diet-Coke-Button", den Donald Trump oft und gerne benutzt haben soll, ist verschwunden. Und auch der rot-braune Chefsessel, auf dem Trump zuletzt im Oval Office fotografiert wurde, ist weg. Joe Biden bevorzugt einen schmaleren, dunkelbraunen Ledersessel.
Quellen: CNN, Washington Post