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Wikileaks-Gründer Julian Assange soll im Gefängnis Schlaganfall erlitten haben

Julian Assange auf dem Weg zum Gericht im Jahr 2019
Julian Assange auf dem Weg zum Gericht im Jahr 2019
© Zuma Press/ / Imago Images
Wikileaks-Gründer Julian Assange hat einem Medienbericht zufolge Ende Oktober im Gefängnis einen leichten Schlaganfall erlitten. Seine Verlobte Stella Moris mache dafür extremen Stress verantwortlich, den der Kampf gegen die Auslieferung in die USA verursacht habe. 

Julian Assange soll einem Bericht der britischen Zeitung "The Mail on Sunday" zu Folge am 27. Oktober einen Schlaganfall erlitten haben. Der 50-Jährige habe demnach ein hängendes rechtes Augenlid, Gedächtnisprobleme und Anzeichen neurologischer Schäden davongetragen.

Am 27. Oktober war das Auslieferungsverfahren gegen den gebürtigen Australier vor einem Berufungsgericht weitergegangen. Assange erschien damals im Laufe der Anhörung überraschend per Videoschalte, um die Anhörung aus dem Gefängnis zu verfolgen, nachdem ihn sein Anwalt zuvor entschuldigt hatte. Die Medikamente des 50-Jährigen seien neu dosiert worden, er fühle sich gesundheitlich nicht in der Lage, das Verfahren zu verfolgen, hieß es zu dem Zeitpunkt.

Stella Moris, die Verlobte von Julian Assange
Stella Moris, die Verlobte von Julian Assange
© Larissa Schwedes / Picture Alliance

Stella Moris, die Verlobte von Julian Assange, wird mit den Worten zitiert, sie fürchte, dass dieser Mini-Schlaganfall der Vorbote für einen größeren sei. Sie selbst teilte den Link zum Bericht auf Twitter. "Er muss befreit werden. Jetzt", schrieb sie dazu.

Julian Assange drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft

Julian Assange sitzt seit über zwei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Die US-Justiz strebt seine Auslieferung an, um ihm wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen zu können. Vorgeworfen wird ihm, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Ihm drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft.

Das Londoner Berufungsgericht hat das Auslieferungsverbot an die USA am Freitag aufgehoben. Assange muss nun damit rechnen, doch noch an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden. Assanges Verteidiger kündigten an, die Entscheidung anfechten zu wollen.

"Seine Inhaftierung hat einen katastrophalen Effekt auf seine Gesundheit", sagte Stella Moris am Sonntag der Nachrichtenagentur PA. Die US-Regierung habe geplant, ihn zu töten und einen Weg dafür gefunden: den britischen Staat dazu zu bringen, den Henker zu spielen.

key DPA

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