Kaschmir Indien meldet vierte Nacht in Folge Schusswechsel mit pakistanischen Soldaten

Indischer Soldat in der Kaschmir-Region
Indischer Soldat in der Kaschmir-Region: Die Spannungen zwischen den Ländern halten weiter an
© IMAGO/Nasir Kachroo
Nach dem Anschlag auf Touristen in der Region Kaschmir in der vergangenen Woche haben indische und pakistanische Soldaten die vierte Nacht in Folge aufeinander geschossen.

In der Nacht von Sonntag auf Montag habe die pakistanische Armee das Feuer "unprovoziert" mit Kleinwaffen jenseits der Demarkationslinie eröffnet, erklärte die indische Armee in einer Mitteilung am Montag.

Pakistan bestätigte die Schüsse zunächst nicht. Neu Dehli erklärte, die indischen Streitkräfte hätten "schnell und wirksam" reagiert. Berichte über Opfer gab es keine.

Indien und Pakistan überziehen sich im Kaschmir-Konflikt mit Strafmaßnahmen

Am Dienstag hatten Angreifer im beliebten Urlaubsort Pahalgam im indischen Teil von Kaschmir 26 Touristen erschossen. Nach indischen Polizeiangaben waren unter den flüchtigen Tätern zwei pakistanische Staatsbürger. Indien warf Pakistan nach dem Angriff die Unterstützung von "grenzüberschreitendem Terror" vor, Pakistan wies dies zurück.

Wegen dieser Szenen weist Indien alle Pakistaner aus
Studenten rufen Slogans und verbrennen ein Bildnis, um gegen den Terroranschlag von Pahalgam im indischen Guwahati zu protestieren
© David Talukdar / Imago Images
Wegen dieser Szenen weist Indien alle Pakistaner aus
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Die beiden Atommächte überzogen sich nach dem Anschlag gegenseitig mit Strafmaßnahmen. Experten schließen angesichts der jüngsten Spannungen eine militärische Eskalation nicht aus. Die Vereinten Nationen riefen beide Seiten zu "größtmöglicher Zurückhaltung" auf.

Region Kaschmir auf einer Karte
Ansprüche von allen Seiten: Die umstrittene Region Kaschmir 
© stern/rös / DPA Infografik

Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird, ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.

AFP
rös