Keine Rache für Osama bin Laden Anschlag war gegen Besuch Obamas gerichtet

US-Präsident Obama war angereist, um das strategische Abkommen mit Afghanistan zu unterzeichnen. Die Taliban lehnen den Vertrag ab - und antworteten mit Gewalt. Nur Stunden nach Obamas Abreise griff ein Selbstmordkommando in Kabul an.

Beim Angriff eines Selbstmordkommandos wenige Stunden nach dem Blitzbesuch von US-Präsident Barack Obama sind am Mittwoch in Kabul mindestens acht Menschen getötet worden. Bei den Toten handelte es sich nach Angaben der Polizei um vier afghanische Zivilisten, einen nepalesischen Wachmann und die drei Taliban-Angreifer.

Der Anschlag in Kabul am Jahrestag der Tötung des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden war nach Angaben der Taliban gegen den Besuch von US-Präsident Barack Obama gerichtet. Es habe sich "nicht um Rache für die Tötung Osama bin Ladens" durch amerikanische Spezialkräfte in Pakistan vor genau einem Jahr gehandelt, sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Die Tat solle "übermitteln, dass US-Präsident Barack Obama nicht willkommen" in Afghanistan sei.

"Afghanen mögen keine Invasoren, und sie müssen dieses Land verlassen", sagte Mudschahid. "Sobald unsere Mudschaheddin wussten, dass der US-Präsident Afghanistan besuchte, planten wir einen Vergeltungsangriff."

Obama hatte in Kabul gemeinsam mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai ein strategisches Abkommen der beiden Länder unterzeichnet. Das Abkommen - dessen genauer Inhalt noch unbekannt ist - sieht unter anderem eine Präsenz von US-Truppen in Afghanistan auch nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 vor.

DPA
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