Ein Kim klettert nicht auf 2700 Meter Höhe in Funktionskleidung. Wind? Schnee? Frost? Trotzt er mit dem bloßen Tragen eines Mantels, dünnen Hosen und Lederslippern. Da steht er also, der jüngste Spross der "Männer vom Paektusan" - wie Nordkoreas Herrscherfamilie genannt wird und widersteht den Elementen.
Der Paektusan, das muss man wissen, ist seit alters her der heilige Berg Koreas und der höchste dazu. Der Sage des Nordens nach wurde hier Kim Jong Il geboren, Sohn des Staatsgründers Kim Il Sung und Vater des aktuellen Machthabers Kim Jung Un. Wenn also ein Kim auf dem Paektusan steht, leicht behost aber heldenhaft seinen Schopf gegen den Wind reckend, dann sieht das zwar so aus, als wäre er nach einer Vatertagstour aus Versehen dort einfach stehengeblieben, aber tatsächlich bedeutet es (in Nordkorea): Der Heiland ist da, wo er hingehört - das ist in etwa wie: Jürgen Klopp und Thomas Tuchel trainieren gemeinsam den HSV. Oder so.