Ihr Ausdruck changiert zwischen ätherisch, selig und selbstzufrieden. Kim Yo Jong hat auch allen Grund zum Lächeln, denn allein ihr Empfang im Feindesland Südkorea ist ein großer Erfolg für die Diktatur im Norden. Der Besuch der Schwester von Machthaber Kim Jong Un schien eher kurzfristig vereinbart worden zu sein, wurde aber wohl, zumindest im Norden, schon länger vorbereitet. So hatte Kim, Chefin des Pjöngjanger Propagandaministeriums, hunderte von Claqueuren im Schlepptau, deren kuriose Auftritte ganz offensichtlich einstudiert waren. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei den "Fans" um äußerst linientreue Anhänger des Kim-Regimes. Üblicherweise entsendet Nordkorea niemanden ins Ausland, bei dem Fluchtgefahr besteht.
Kim Yo Jong, die Lippenstift-Diplomatin
Kim Yo Jong jedenfalls dürfte mit ihrer diplomatischen Lächel-Tour zum schönen Antlitz der hässlichen Herrschaft geworden sein. Zudem hatte sie die angenehme Aufgabe, die Vertreter des Südens ganz offiziell in den Norden einzuladen. Zum Verdruss der Amerikaner übrigens, die die "Lippenstift-Diplomatie" eher als Versuch sehen, einen Keil zwischen ihnen und den südkoreanischen Verbündeten zu treiben.