Kolumbien Soldaten töten Rebellen-Chef Cano

Der Chef der kolumbianischen Guerilla-Bewegung Farc ist tot. Alfonso Cano soll bei einem Bombenangriff durch das Militär ums Leben gekommen sein. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sprach vom "härtesten Schlag" gegen die Rebellen.

Der Chef der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) ist tot. Guillermo León Sáenz Vargas alias Alfonso Cano sei im Südwesten des Landes bei einem Armeeeinsatz gegen die linksgerichtete Farc -Guerilla von kolumbianischen Soldaten getötet worden, sagte der Gouverneur des Verwaltungsbezirks Cauca, Alberto Gonzalez Mosquera, am Freitagabend dem Radiosender Caracol. Cano hatte das Kommando der Rebellentruppe im Jahr 2008 übernommen.

Kolumbiens Präsident bestätigte den Tod von Cano offiziell. In einer Erklärung sprach Staatschef Juan Manuel Santos am Samstag vom "härtesten Schlag" gegen die linksgerichteten Rebellen in ihrer Geschichte. Santos forderte die Guerillagruppe auf, ihre Kämpfer zu entwaffnen. Die Regierung werde nicht locker lassen, bis die Kolumbianer in Frieden leben könnten.

Mit Canos Tötung habe die kolumbianische Armee "eines ihrer wichtigsten militärischen Ziele erreicht", sagte der Gouverneur. Ein Vertreter des Militärgeheimdienstes, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, er könne den Tod des Rebellenchefs bestätigen. Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón sprach von einem Bombenangriff in der Umgebung der Ortschaft Suárez im Departement Cauca. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders CMI wurde die Leiche des 63-jährigen FARC-Chefs wurde neben der seiner Lebensgefährtin "Patricia" gefunden.

Cano seit 2008 Rebellen-Chef

Cano hatte das Kommando der Farc 2008 übernommen, nachdem ihr langjähriger Chef, Farc -Gründer Manuel Marulanda, im Alter von 80 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben war. Bis dahin war er der Chefideologe der Rebellen gewesen. Wenige Wochen vor Marulandas Tod war bereits sein Stellvertreter Raúl Reyes bei einem Angriff des kolumbianischen Militärs auf ein Farc-Lager im Nachbarland Ecuador getötet worden. Aus Protest hatte Ecuador damals die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen. Mit der Tötung von Farc -Militärchef Jorge Briceño Suarez alias "Mono Jojoy" war der kolumbianischen Armee im September 2010 ein weiterer Schlag gegen die zuletzt geschwächte Farc gelungen.

Die Farc wurde 1964 gegründet und gilt als bedeutendste Rebellenorganisation Kolumbiens. Ihr gehören nach Angaben aus Bogotá noch rund 8000 Kämpfer an, die vor allem in den Gegenden an den Grenzen zu Venezuela und Ecuador aktiv sind. Immer wieder bringt die Farc auch Menschen in ihre Gewalt. Die prominenteste Farc-Geisel war die Politikerin Ingrid Betancourt. Die Franko-Kolumbianerin war 2002 entführt und Mitte 2008 nach sechseinhalb Jahren freigelassen worden.