Bundeskanzlerin #Link;http://www.stern.de/politik/deutschland/angela-merkel-90250943t.html;Angela Merkel# (CDU) hat die israelische Regierung nach Presseangaben gedrängt, auf einen Angriff auf iranische Atomanlagen zu verzichten. In einem Telefonat mit Ministerpräsident #Link;http://www.stern.de/politik/benjamin-netanjahu-90281652t.html;Benjamin Netanjahu# vor anderthalb Wochen habe Merkel auf die möglichen Folgen eines solchen Militäreinsatzes für die Stabilität der Nahost-Region, aber auch der Europäischen Union verwiesen, zitierte die Zeitung "Haaretz" einen israelischen Vertreter am Freitag. Merkel habe dafür plädiert, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen und der Diplomatie eine Chance zu geben.
Israel und westliche Staaten werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Israel sieht sich durch das iranische Programm in seiner Existenz bedroht und erwägt einen militärischen Angriff gegen Teherans Atomanlagen.
Merkel habe in dem Telefonat versucht, Netanjahu "die klare Botschaft zu übermitteln, dass sie gegen eine israelische Militäroperation ist", schrieb "Haaretz". Sie habe statt dessen darauf verwiesen, dass die wegen des Atomprogramms verhängten Wirtschaftssanktionen der iranischen Regierung bereits Probleme bereiteten und diese weiter verschärft werden sollten, zitierte die Zeitung den israelischen Vertreter.
Vizeregierungssprecher #Link;http://www.stern.de/politik/deutschland/georg-streiter-91377405t.html;Georg Streiter# sagte in Berlin, er könne das Gespräch nicht bestätigen. Es sei aber allgemein Auffassung der Bundesregierung, "dass dieser Konflikt nicht militärisch gelöst werden kann". Auch ein Sprecher Netanjahus wollte sich nicht zu dem "Haaretz"-Bericht äußern.