"Washington Post"-Bericht Kreml soll Querfront aus Wagenknecht und AfD für antiukrainischen Kurs fördern

Kreml Ukraine Protest AfD
Friedensforderung auf AfD-Demonstration im Oktober 2022 in Berlin.
© Fabian Sommer / DPA
Russland versucht seit vielen Jahren, die Innenpolitik im Ausland zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Laut der "Washington Post" soll in Deutschland eine prorussische Querfront aus AfD und Sahra Wagenknecht geschmiedet werden.

AfD-Chef Tino Chrupalla hat einen Bericht der "Washington Post" zurückgewiesen, wonach Russland durch Einflussnahme auf die AfD die deutsche Solidarität mit der Ukraine schwächen will. Von derartigen angeblichen Plänen habe er "noch nie etwas gehört", sagte Chrupalla dem Portal T-Online. Er sprach von einer "Räuberpistole, die der Diskreditierung der Friedensbewegung dient".

Ukraine-Unterstützung schwächen

Die "Washington Post" berichtet über Unterlagen aus dem Kreml, die aus der Zeit vom Juli bis November 2022 stammen. Sie sollen Treffen zwischen Kreml-Vertretern und russischen Strategen dokumentieren, in denen es um das Erzeugen einer Anti-Kriegsstimmung in Deutschland und eine Schwächung der Unterstützung für die Ukraine gehe. Die Dokumente enthalten demnach aber keine Hinweise darauf, dass es direkte Kontakte zwischen den russischen Strategen und deutschen Politikern gab.

Dem Bericht zufolge strebt Moskau ein Bündnis zwischen der deutschen Rechten und dem Lager um die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht an. Danach solle die AfD neu aufgestellt und ihre Beliebtheit gesteigert werden, so die US-Zeitung. Ziel einer von Moskau angestrebten neuen politischen Kraft in Deutschland soll demnach sein, Mehrheiten bei Wahlen zu erringen. Die AfD solle Teil einer neuen Partei der "deutschen Einheit" werden, die unter anderem die Sanktionen gegen Russland ablehnen solle.

Wagenknecht: Keine Allianz mit AfD

Wagenknecht sagte der "Washington Post", es werde von ihrer Seite in keiner Weise eine Zusammenarbeit oder Allianz mit der AfD geben. Sie habe zudem keinerlei Kontakte zu Vertretern des russischen Staates gehabt, so die Linken-Politikerin.

Linken-Bundesgeschäftsführer Tobias Bank hob hervor, dass seine Partei den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine stets in aller Schärfe verurteilt habe. "Und wir haben immer gesagt, dass 'Nie wieder Krieg' und 'Nie wieder Faschismus' für uns zusammengehören", sagte Bank weiter den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Allerdings gehört Bank in seiner Partei ohnehin nicht zum Lager um Wagenknecht.

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nik