Krim-Region Russland meldet ukrainischen Drohnenangriff auf Tanker in Straße von Kertsch – mehrere Verletzte

Krim-Brücke, Straße von Kertsch
Die Krim-Brücke verbindet das russische Festland und die ukrainische Halbinsel über die Straße von Kertsch. Zuletzt gab es vermehrt Angriffe in der Region
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Immer wieder greifen sich Russland und die Ukraine in der Schwarzmeer-Region um die Krim an. Zuletzt soll eine ukrainische Drohnenattacke einen russischen Tanker beschädigt haben. Gegen das Schiff hatten die USA Sanktionen verhängt.

Russischen Medienberichten zufolge ist in der Straße von Kertsch ein russischer Tanker von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Der Tanker in der Meerenge vor der Halbinsel Krim sei bei dem Angriff beschädigt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Seenotrettung am Samstagmorgen. Demnach seien zwei Schlepper vor Ort eingetroffen. Aus dem Tankschiff mit elf Menschen an Bord sei kein Treibstoff ausgelaufen, hieß es weiter.  

Laut der "Moscow Times" handelt es sich um den Tanker "SIG", gegen das die USA Sanktionen verhängt hat, weil er russischen Streitkräften in Syrien Treibstoff geliefert hatte.

Auf der strategisch wichtigen Brücke über die Meerenge, welche die von Moskau annektierte Krim mit Russland verbindet, kam der Verkehr etwa drei Stunden lang zum Erliegen, wie das Autobahn-Informationszentrum auf seinem Telegram-Kanal bekannt gab.

Angriffe um die Krim nehmen zu

Eine Explosion auf dem Schiff sei von der Halbinsel aus zu sehen gewesen und Anwohner hätten sie für eine Explosion in der Nähe der Siedlung Jakowenkowo unweit der Brücke gehalten, schrieb Wladimir Rogow, ein Vertreter der russischen Besatzungsbehörden in der südukrainischen Region Saporischschja, im Onlinedienst Telegram. Mehrere Besatzungsmitglieder seien durch Glasscherben verletzt worden.

Erst am Freitag hatte die Ukraine nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf ein russisches Marineschiff auf dem Stützpunkt Noworossijsk im Süden Russlands ausgeführt. Russland erklärte, einen versuchten Angriff ukrainischer Streitkräfte auf den Stützpunkt "mit Hilfe von zwei unbemannten Booten" abgewehrt zu haben.

Die Angriffe beider Seiten in der Region haben zugenommen, seit Moskau im vergangenen Monat aus dem Getreideabkommen ausgestiegen ist, das ukrainische Getreideexporte durch das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

AFP
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