Ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Mexiko haben der Außenminister und die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt ihren Rücktritt angekündigt, um sich auf die Spitzenkandidatenkür der regierenden Morena-Partei konzentrieren zu können. Er wolle sich "ab heute einer anderen sehr wichtigen Aufgabe widmen", sagte Außenminister Marcelo Ebrard am Montag. Kurz zuvor verkündete Claudia Sheinbaum ihren Rücktritt und sagte, sie wolle "die erste Frau in der Geschichte Mexikos werden, die das Schicksal der Nation bestimmt".
Die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt scheidet am Freitag aus dem Amt. Die 60-jährige Sheinbaum, die bulgarische und litauische Wurzeln hat, und der 63-jährige Ebrard wollen Spitzenkandidat der regierenden Morena-Partei und Nachfolger von Präsident Andrés Manuel López Obrador werden. Bei den parteiinternen Vorwahlen, die von Ende August bis Anfang September abgehalten werden sollen, will auch der amtierende Innenminister Adan Augusto Lopez antreten. Die Präsidentenwahl soll im Juni nächsten Jahres stattfinden.
Auftakt zur Präsidentschaftswahl in Mexiko
Sheinbaum ist seit 2018 Bürgermeisterin der mexikanischen Hauptstadt. Im Falle eines Wahlsiegs wäre sie die erste Frau an der Spitze der zweitgrößten Volkswirtschaft in Lateinamerika nach Brasilien.
Von den parteiinternen Anwärtern auf eine Präsidentschaftskandidatur steht Sheinbaum Amtsinhaber López Obrador am nächsten. Es gilt als wahrscheinlich, dass die linksgerichtete Morena-Partei für weitere sechs Jahre das Staatsoberhaupt stellt. Umfragen zufolge ist es dabei egal, wer Spitzenkandidat wird. Mexikos Präsidenten dürfen nur eine Amtszeit lang dienen.