Militärmanöver und neue US-Sanktionen Nordkorea fürchtet um "Sicherheit in der Region"

Angesichts eines bevorstehenden Militärmanövers der USA und Südkoreas vor seiner Küste und neuer US-Sanktionen ist Nordkorea in die Offensive gegangen.

Nordkorea hat das für Sonntag angekündigte Militärmanöver der USA und Südkoreas verurteilt und die neuen US-Sanktionen kritisiert. "Die Entscheidung, Militärübungen abzuhalten, ist eine große Gefahr für die Sicherheit in der Region", sagte der nordkoreanische Diplomat Ri Tong Il am Donnerstag auf einem Sicherheitsforum in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Die USA sollten stattdessen Bedingungen schaffen, damit die Sechs-Parteien-Gespräche über das Atomprogramm Nordkoreas wieder aufgenommen werden können.

Die USA und Südkorea erwarten aber von der Führung in Pjöngjang, dass sie zuvor die Verantwortung für die Versenkung des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" übernehmen. Dabei kamen im März 46 südkoreanische Seeleute ums Leben. Südkorea hatte erklärt, die Untersuchung des Wracks lasse den Schluss zu, dass die "Cheonan" durch ein Torpedo versenkt worden sei.

Das Manöver, an dem auch der US-Flugzeugträger "George Washington" teilnehmen soll, diene der Abschreckung Nordkoreas, erklärten die beiden Staaten. Zudem sollen weitere Sanktionen der USA die Führung Nordkoreas treffen. Auf dem Treffen in Hanoi versucht US-Außenministerin Hillary Clinton klarzumachen, dass sich die Strafmaßnahmen nicht gegen die einfachen Bürger Nordkoreas richten, die in dem abschotteten Land unter strikter Kontrolle leben und oft unter großer Armut leiden. So sollen Vermögen führender Politiker Nordkoreas in den USA gesperrt werden. Außerdem ist geplant, deren Reisemöglichkeiten im Ausland einzuschränken.

Nordkoreas Vertreter bei dem Treffen in Hanoi sagte, statt neue Sanktionen zu verhängen, sollten die USA lieber an den Verhandlungstisch zurückkehren, wo sie gemeinsam mit China, Japan, Russland und Südkorea über die Abrüstung von Atomwaffen beraten haben. Zugleich lehnte es die nordkoreanische Delegation ab, die Verantwortung für die Versenkung der "Cheonan" zu übernehmen. Diesen Standpunkt machte sie auch in Gesprächen mit Vertretern anderer asiatischer Staaten auf dem Regionalforum in Hanoi deutlich.

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Reuters/AFP