US-Präsident Donald Trump trägt bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire den Song "The Snake" vor. Seine Anhänger sind begeistert, doch Trumps Interpretation des Liedes passt nicht zum Song.
US-Wahl 2020 Trump will mit Song gegen Einwanderer hetzen – doch reißt ihn völlig aus dem Kontext

Trump zitiert Song bei Wahlkampfveranstaltung
Donald Trump hetzt mal wieder gegen Migranten: Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire liest er seinen Anhängern den Text des Songs "The Snake" von Soul-Sänger Al Wilson vor. Das Lied handelt von einer Frau, die eine halb erfrorene Schlange in ihr Haus bringt, um sie aufzupäppeln. Doch letztlich wird sie von dem tödlichen Raubtier gebissen.
"Nimm mich auf, liebe Frau. Nimm mich auf, um Gottes Willen. Nimm mich auf, liebe Frau", zischte die Schlange. "Ich habe dich gerettet", weinte die Frau. "Und du hast mich gebissen. Warum? Du weißt, dass dein Biss giftig ist und ich jetzt sterben werde." "Oh halt die Klappe, dumme Frau!", sagte das Reptil mit einem Grinsen. "Du wusstest verdammt gut, dass ich eine Schlange bin, bevor du mich aufgenommen hast."
Trump reißt "The Snake" aus dem Zusammenhang
Für Trump ein Sinnbild für – und eine Warnung vor – Immigranten. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump den Liedtext zum Besten gibt. Bereits im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zitiert er den Song. Doch was seine Anhänger vermutlich nicht wissen: Trump reißt das Lied völlig aus dem Kontext. Zwei Kinder des 2005 verstorbenen Songschreibers Oscar Brown Jr., Maggie und Africa Brown, fordern Trump bereits damals dazu auf, das Werk ihres Vaters nicht länger für seine politischen Ziele zu nutzen.
"Er verdreht Oscars Worte, um seiner Kampagne zu dienen und ein Klima von Intoleranz und Hass zu fördern. Das ist das Gegenteil von dem, was der Autor, Oscar Brown Jr., beabsichtigte." Maggie Brown ggü. "MSNBC"
Trumps Interpretation passt nicht zum Song
Browns Arbeit wird als "Feier der afroamerikanischen Kultur und eine Zurückweisung des Rassismus" beschrieben. Eine Grundhaltung, die sich definitiv nicht mit Trumps Interpretation von "The Snake" vereinbaren lässt. Der US-Präsident hat schon öfter heftigen Gegenwind aus der Musikszene bekommen. So haben sich Musiker wie Neil Young, Adele, Rihanna oder die Rockband R.E.M. öffentlich gegen den Einsatz ihrer Musik bei Trumps Wahlkampfveranstaltungen ausgesprochen.