hat den USA einen "befristeten" Stopp seiner Atomtests angeboten, sollten die US-Streitkräfte im Gegenzug ihr nächstes Militärmanöver mit den südkoreanischen Verbündeten absagen. Eine entsprechende Offerte sei Washington am Freitag über "relevante Kanäle" übermittelt worden, meldete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Die jährlichen Großmanöver seien die "Wurzel" der Spannungen, und ihre Fortsetzung blockiere den Beginn eines Dialogs.
Eine offizielle US-Reaktion lag zunächst nicht vor. Experten bewerteten das Angebot zurückhaltend. "Es ist, als ob Pjöngjang einen Wurm an die Angel hängt. Ich sehe noch nicht, dass die USA anbeißen, zumindest nicht öffentlich", sagte John Delury von der Yonsei-Universität in Seoul.
Fast 30.000 US-Soldaten in Südkorea
Die gemeinsamen Militärmanöver von Südkorea und den USA führen jedes Jahr zu Spannungen mit dem abgeschotteten Nordkorea, das sich dadurch bedroht fühlt. Die USA haben in Südkorea fast 30.000 Soldaten stationiert. Alle bisherigen Bitten Pjöngjangs, die Übungen abzusagen, wurden in Washington und Seoul nicht erhört.
Nordkorea hat bislang drei Atomtests vorgenommen, den bislang letzten vor knapp zwei Jahren im Februar 2013. Als Reaktion auf eine UN-Resolution, die schwere Menschenrechtsverletzungen in dem autoritär-kommunistischen Staat verurteilt, hatte die Regierung in Pjöngjang kürzlich mit einem vierten Test gedroht. Nach Ansicht der südkoreanischen Regierung verfügt Nordkorea inzwischen über die Technologie, um zumindest einen kleinen Atomsprengkopf zur Bestückung einer Rakete zu bauen.