Die US-Truppen am Golf haben nach eigenen Angaben bei heftigen Kämpfen in der Nähe von Nadschaf zwischen 150 und 500 Irakern getötet. Die Amerikaner seien von irakischen Einheiten angegriffen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Washington am Dienstagabend mit. Über Opfer auf amerikanischer Seite lagen zunächst keine Angaben vor. Allerdings seien die Berichte vom Schlachtfeld noch sehr bruchstückhaft, hieß es.
Den Angaben zufolge befand sich ein Teil des 7. Kavallerie-Regiments östlich von Nadschaf auf dem Vormarsch nach Bagdad, als es plötzlich von irakischer Seite mit Artilleriegranaten beschossen worden sei. Welche Waffen auf amerikanischer Seite zum Einsatz gekommen seien, sei vorerst unklar. Jedenfalls hätten die US-Truppen das Feuer erwidert und bis zu 500 Iraker getötet.
Irakisches Soldaten zu Fuß unterwegs
Die irakischen Kämpfer seien zu Fuß unterwegs gewesen, hieß es weiter. Vorerst sei unklar, ob es sich um reguläre Einheiten oder um Angehörige der Elitetruppe Republikanische Garde gehandelt habe. Einiges Gerät des 7. Kavallerie-Regiments sei bei den schweren Kämpfen zerstört worden.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld teilte unterdessen mit, Geheimdienstberichte deuteten darauf hin, dass die US-Streitkräfte mit Chemiewaffen angegriffen werden könnten, je näher sie an die Hauptstadt Bagdad heranrückten. Man habe zwar keine akkuraten Informationen, doch müsse von einer erhöhten Gefährdung ausgegangen werden.
CNN: Iraker nutzten Krankenhaus als Militärstützpunkt
Die US-Truppen haben am Dienstag nach Angaben von CNN ein Krankenhaus in der südirakischen Stadt Nasirija erobert und dabei rund 170 irakische Soldaten gefangen genommen. Der Nachrichtensender berichtete unter Berufung auf Informationen des Verteidigungsministeriums in Washington, es seien keine Zivilisten in dem Krankenhaus gewesen. Mehrere irakische Soldaten seien bei der Erstürmung getötet worden.
Das Gebäude sei durch Flagge mit rotem Halbmond eindeutig als Krankenhaus markiert gewesen. Die Iraker hätten es jedoch als Militärstützpunkt genutzt und am Vortag von dem Gebäude aus auf US- Soldaten geschossen. Nach der Eroberung seien 3000 Chemieschutzanzüge, 200 Schusswaffen, ein Panzer und eine größere Menge des Medikaments Atropin beschlagnahmt worden, das auch als Gegenmittel gegen Nervengas eingesetzt werden kann.