Rotglühende Lavaströme und unheilverkündende Aschewolken: Auf den Philippinen ist der Vulkan Mayon wieder zum Leben erwacht und hat mehr als 20.000 Menschen, die an seinem Fuß wohnen, wenige Tage vor Weihnachten in die Flucht getrieben. "Er ist dabei auszubrechen", sagte der Leiter der Vulkanwarte, Renato Solidum, am Dienstag. Er rechnet damit, dass der Vulkan in den nächsten Tagen noch aktiver wird.
Rund 50.000 Menschen wohnen in den nächsten Dörfern der Umgebung, fast die Hälfte von ihnen wurde bis zum Abend in Sicherheit gebracht. Die roten Lavaströme flossen etwa einen halben Kilometer den 2.460 Meter hoch gelegenen Vulkankrater hinab. Bei anhaltender Magma-Aktivität werden weitere Eruptionen der heißen Erdmasse erwartet.
Jukes Nunez von der Zivilschutzbehörde der Provinz Albay im Nordosten der Philippinen sagte, die Evakuierten würden mit 20 Fahrzeugen in Schulen und andere Notunterkünfte gebracht. So kurz vor Weihnachten sei für sie kaum mit einer baldigen Rückkehr zu rechnen. "Das ist schwierig und traurig, besonders für die Kinder", sagte Nunez.
Gouverneur Joey Salceda erklärte, es werde alles getan, um zu vermeiden, dass jemand verletzt werde. Salceda sagte eine geplante Reise zum Weltklimagipfel in Kopenhagen ab, wo er über die Erfahrungen der Provinz mit Taifunen und anderen Naturkatastrophen berichten wollte. "Was immer der Vulkan auch tut: Unser Ziel heißt null Opfer", sagte der Gouverneur.