
Aufnahmen von 2007 (l.) und 2019
Brigitte: Bevor ich meiner Tochter von der Vergewaltigung erzählt hatte, ahnte sie schon etwas davon. Auf dem Weg zur Schule kam Emmanuelle am Haus der Familie dieses Mannes vorbei, und die sagten zu ihr: "Wir sind deine Verwandten." Als ich ihr dann alles erzählte, fühlte sie sich sehr schlecht. Meine Kinder stellen nicht viele Fragen, aber ich sehe, dass sie traurig sind, weil sie von der Gemeinschaft zurückgewiesen werden.
Emmanuelle: Ich bin die Tochter eines Mörders, und mir vorzustellen, dass jemand das weiß – das ist das Schlimmste überhaupt. Früher dachte ich, mein Vater sei während des Genozids ums Leben gekommen. Ich bin kein besonders glücklicher Mensch. Nachdem mir meine Mutter von der Vergewaltigung erzählt hatte, verstand ich manches aus der Vergangenheit besser. Warum sie mich so häufig geschlagen hat, warum sie mich anschrie, sie wolle mich nicht mehr sehen. Wenn ich einmal eine Familie habe, werde ich ihnen alles über mein Leben erzählen. Und ich werde sie lieben. Ich will nicht, dass sie sich fragen müssen, ob sie geliebt werden oder nicht.
Brigitte: Bevor ich meiner Tochter von der Vergewaltigung erzählt hatte, ahnte sie schon etwas davon. Auf dem Weg zur Schule kam Emmanuelle am Haus der Familie dieses Mannes vorbei, und die sagten zu ihr: "Wir sind deine Verwandten." Als ich ihr dann alles erzählte, fühlte sie sich sehr schlecht. Meine Kinder stellen nicht viele Fragen, aber ich sehe, dass sie traurig sind, weil sie von der Gemeinschaft zurückgewiesen werden.
Emmanuelle: Ich bin die Tochter eines Mörders, und mir vorzustellen, dass jemand das weiß – das ist das Schlimmste überhaupt. Früher dachte ich, mein Vater sei während des Genozids ums Leben gekommen. Ich bin kein besonders glücklicher Mensch. Nachdem mir meine Mutter von der Vergewaltigung erzählt hatte, verstand ich manches aus der Vergangenheit besser. Warum sie mich so häufig geschlagen hat, warum sie mich anschrie, sie wolle mich nicht mehr sehen. Wenn ich einmal eine Familie habe, werde ich ihnen alles über mein Leben erzählen. Und ich werde sie lieben. Ich will nicht, dass sie sich fragen müssen, ob sie geliebt werden oder nicht.
© Jonathan Torgovnik