In der Region Tscheljabinsk im Süden Russlands ist es zu einer tödlichen Attacke gekommen. Am Abend des 23. Dezember soll ein frisch in die Armee eingezogener Oberfeldwebel A. seinen Vorgesetzten attackiert haben. Zum Zeitpunkt der Tat sei der Verdächtige stark alkoholisiert gewesen, heißt es in einer Stellungnahme des zuständigen Militärgerichts in Magnitogorsk. Der angegriffene Hauptmann G. ist demnach noch vor Ort an seinen Verletzungen gestorben. Auch er sei erst kürzlich mobilisiert worden.
Die Attacke habe sich im Abteil des Hauptquartierwagens der Militärstaffel auf einer Bahnstation unweit der Stadt Tscheljabinsk zugetragen, teilte das Militärgericht weiter mit. Über das Motiv schweigt die Behörde.
Gegen den tatverdächtigen Oberfeldwebel wird nun gemäß des 334. Artikels des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation Anklage erhoben. Ihm wird Gewaltanwendung gegen einen Vorgesetzten während des Militärdienstes zu Last gelegt. Das Strafmaß hierfür liegt zwischen fünf und 15 Jahren Haft.
Gewaltausbrüche unter Mobilisierten in Russland
Immer wieder gibt es Berichte über Gewaltausbrüche unter mobilisierten Soldaten. Erst vor wenigen Tagen zündete in der Region Woronesch ein Soldat auf dem Parkplatz eines Cafés eine Granate, nachdem es zu einem Streit mit zivilen Besuchern gekommen war. Der Telegram -Kanal Baza berichtet, der Tatverdächtige und ein weiterer Soldat, der an dem Streit beteiligt war, seien erst kürzlich von einem Einsatz in der Ukraine zurückgekehrt und hätten einen Freigang erbeten, um Lebensmittel einzukaufen. Stattdessen seien sie jedoch in dem Lokal mit dem Namen "Ljudmila" gelandet. "Dort haben sie getrunken und einen Streit mit den Café-Gästen angefangen, der irgendwann in eine Prügelei ausartete", schreibt Baza.
Aufnahmen einer Überwachungskamera des Cafés zeigen, wie zwei Männer das Lokal verlassen und auf dem Parkplatz sich offenbar streiten. Als die beiden das Sichtfeld der Kamera verlassen, kommt es scheinbar zu einer Explosion. Ein lokaler Einwohner sei dabei verletzt worden, meldet der Telegram-Kanal Astra. "Solch einen Vorfall hat es gegeben", bestätigten die örtlichen Behörden gegenüber der Lokalzeitung "Ria Woronosch".