Vor seinem Treffen mit US-Präsident Barack Obama hat der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy für ein neues weltweites Finanzsystem geworben. Globale Regelungen seien notwendig, um weitere Krisen zu verhindern, sagte er am Montag in einer Rede an der Columbia University in New York.
Zugleich appellierte er an die USA, darüber nachzudenken, "was es bedeutet, die weltweite Macht Nummer eins" zu sein. Auf den Empfang im Weißen Haus hat Sarkozy lange gewartet. Von der Unterredung mit Obama am Dienstagabend erhofft er sich auch eine Aufpolierung seines ramponierten Images in Frankreich, wo er in einem tiefen Umfrageloch steckt.
Allerdings könnte das Treffen für den Élysée-Chef auch unbequem werden: Diplomaten schließen nicht aus, dass Obama von Sarkozy eine Truppenaufstockung für Afghanistan einfordern könnte, zumindest aber mehr Ausbilder für Sicherheitskräfte und Polizei. "Wir werden in Afghanistan an Ihrer Seite bleiben", sagte Sarkozy in New York.
Er betonte zugleich, es sei nicht leicht zu erklären, "dass Franzosen in Afghanistan ums Leben kommen". Vor seinem Termin im Weißen Haus wollte der französische Staatschef zunächst mit den demokratischen Politikern John Kerry und Nancy Pelosi zusammentreffen. Am Abend stand noch ein privates Abendessen der Sarkozys und der Obamas auf dem Programm.