Serbien präsentiert bei Militärschau chinesisches Luftabwehrsystem
Trotz Warnung der USASerbien präsentiert bei Militärschau chinesisches Luftabwehrsystem
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HQ-22 Flugabwehrsysteme, deren Exportversion als Luftabwehrsystem FK-3 bekannt ist, stehen während der Militärübungen einer Luft- und Waffenschau auf dem Militärflughafen Batajnica in der Nähe von Belgrad, Serbien.
Serbien hat erstmals das vor kurzem aus China beschaffte moderne Luftabwehrsystem FK-3 präsentiert. Die USA hatten das Balkanland, welches von Präsident Aleksandar Vucic regiert wird, hingegen vor dem Kauf des chinesischen Luftabwehrsystems gewarnt.
"Wir konnten zuletzt mehr Geld investieren und infolgedessen unsere Armee mit zeitgemäßen Mitteln ausstatten", sagte Präsident Aleksandar Vucic am Samstag am Rande einer Luft- und Waffenschau am Militärflughafen Batajnica bei Belgrad.
Die USA hatten Serbien gewarnt, das chinesische Luftabwehrsystem zu kaufen. Es kann Flugzeuge, Raketen und Drohnen abwehren und soll auf dem russischen System S-300 basieren. Das Kaufgeschäft hatte Serbien bereits 2019 abgeschlossen. Anfang April lieferte China die ersten Komponenten. Dies hatte für Aufsehen gesorgt, weil zu diesem Zeitpunkt der russische Krieg gegen die Ukraine bereits im Gange war.
Serbien: Erstmals auch russisches Luftabwehrsystem Panzir präsentiert
Bei der Schau auf dem Flughafen zeigte das serbische Militär auch erstmals das russische Luftabwehrsystem Panzir. Dieses hatte Serbien bereits 2020 erworben. Unter Vucic hat das Balkanland seine Beziehungen zu Russland vertieft. In der UN-Generalversammlung stimmte aber Belgrad der Verurteilung der russischen Invasion in die Ukraine zu. Zugleich zeigt es sich bislang nicht bereit, sich den Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland anzuschließen.
Das große Aufrüsten – diese Länder planen wegen des Ukraine-Krieges ihr Militär zu stärken
Deutschland
Ein Soldat hält auf dem Truppenübungsplatz Münster eine Panzerfaust 3 in der Hand. Deutschland hatte zunächst mit sich gehadert, ob Waffenlieferungen an die Ukraine gehen sollen. Mittlerweile hat die Bundesregierung aber geliefert – und angekündigt, in die eigene Verteidigung zu investieren. Mit 100 Milliarden Euro für Panzer, Munition und neue Waffen soll die Bundeswehr fit gemacht werden. Zudem kündigte der Bundestag an, das Heer mit bewaffneten Drohnen auszustatten. Die neuen Drohnen vom Typ Heron TP aus israelischer Fertigung kosten insgesamt rund 152,61 Millionen Euro, teilte das Verteidigungsministerium mit. Nach diesen Angaben ist die Beschaffung von 140 Flugkörpern – 60 für die Ausbildung und 80 für den Einsatz – geplant. Dazu gehöre zusätzliche Ausstattung sowie Unterstützung bei der taktischen Waffenausbildung, auch durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Umrüstsätzen und Simulatoren. Nach der Zustimmung des Haushaltsausschusses, der stets bei Investitionen mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro beteiligt werde, könnten nun die Voraussetzungen für die Durchführung von bewaffneten Überwachungs- und Schutzmissionen geschaffen werden, teilte das Ministerium mit.
Serbien strebt die Mitgliedschaft in der EU an, nicht aber in der Nato. Allerdings nimmt es am Nato-Programm Partnerschaft für den Frieden (PfP) teil. Wie Vucic bei der Militärschau weiter ausführte, verhandle er derzeit mit dem Nato-Land Frankreich über den Ankauf von zwölf Kampfflugzeugen des Typs Rafale.